Genitalverstümmelung auch in Bayern eine Gefahr

Genitalverstümmelung auch in Bayern eine Gefahr

28. Juli 2017

Zahl der gefährdeten und betroffenen Mädchen und Frauen in Bayern nimmt dramatisch zu - SPD-Fraktionsvize Simomne Strohmayr fordert mehr Sensibilität der Behörden

Die SPD-Frauenpolitikerin Dr. Simone Strohmayr macht sich gegen die Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen auch in Bayern stark. Auf Anfrage der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden äußerte die Staatsregierung die Schätzung, dass circa 9.300 Mädchen im Freistaat von dieser illegalen Maßnahme betroffen oder bedroht sein könnten. Im vergangenen Jahr waren es noch 6.700. Das Gesundheitsministerium beruft sich in seiner Antwort auf Schätzungen der Frauenschutzorganisation „Terre des Femmes“. Offizielle Statistiken gebe es nicht.

Strohmayr mahnt deshalb mehr Sensibilität der Behörden für das Thema Genitalverstümmelung an und fordert mehr Unterstützung und Schutz der betroffenen oder gefährdeten Frauen und Mädchen. „Es müssten beispielsweise mehr Übersetzer zur Verfügung stehen, um das Thema eingehend zu behandeln. Vielen Opfern ist es auch einfach nur peinlich, insofern bedarf es wohl auch besonderer Vertrauenspersonen zum Beispiel in näheren Kreis der Flüchtlingshelfer“, betont die SPD-Abgeordnete.

Auch spezielle Schulungen für Lehrkräfte und Personal in Kindergärten könnten nach Ansicht von Strohmayr helfen, vorbeugend tätig zu werden. Nach Aussage der Staatsregierung gibt es diese Angebote für Lehrkräfte bislang nicht. Und auch für Kindergärten sei darüber nichts bekannt.

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