SPD alarmiert über sinkende Zahl der BAföG-Bezieher

04. August 2017

Hochschulexpertin Zacharias: BAföG muss endlich hoch genug sein, dass ärmere junge Menschen nicht vom Studium abgehalten werden - Leben in München ist oft nur Studierenden aus wohlhabenden Familien vorbehalten

Die hochschulpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Isabell Zacharias hält den Rückgang von BAföG-Beziehern Deutschland und Bayern für alarmierend. "Dass junge Menschen ohne wohlhabendes Elternhaus mittlerweile aus finanziellen Gründen verstärkt vom Studium absehen, ist eine traurige Entwicklung. Wenn Bundesbildungsministerin Wanka die Zahlen für Deutschland auch noch begrüßt, zeigt das, wie wenig CDU und CSU an sozialem Aufstieg durch Bildung gelegen ist", kritisiert Zacharias. "Das BAföG muss so ausgestaltet und flexibel sein, dass es auch Abiturienten aus wirtschaftlich schlechter gestellten Familien zum Studium verhilft. Hier muss endlich nachgebessert werden, statt die Entwicklung auch noch zu feiern!"

In Bayern seien die Zahlen aus München besonders erschreckend, erklärt die SPD-Hochschulexpertin. "Hier gibt es unterdurchschnittlich wenige BAföG-Bezieher. Die Stadt ist so teuer, dass ein Leben nur mit der Förderung nicht möglich ist. Die Konsequenz: Ärmere Studenten gehen in günstigere Städte oder bleiben direkt bei ihren Eltern wohnen." Dass nur Studierenden mit wohlhabenden Eltern ein "echtes" Studentenleben in der Stadt vergönnt sei - mit den vielen Erfahrungen, die mit dem Leben in einer eigenen Wohnung oder einer WG verbunden sind - macht Zacharias wütend. Nach Meinung der Hochschulexpertin muss nicht nur das BAföG angepasst werden, sondern auch die staatliche Förderung der Studentenwerke.

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