Internationaler Katzentag: Immer mehr freilaufende Katzen in Bayern

Internationaler Katzentag: Immer mehr freilaufende Katzen in Bayern

07. August 2017

SPD-Tierschutzsprecherin Biedefeld: Tierheime bei der Kastration der Tiere finanziell besser unterstützen - Pilotprojekt gefordert

Die Anzahl der freilaufenden Katzen hat sich in den letzten Monaten drastisch erhöht (Quelle: Deutscher Tierschutzbund, Landesverband Bayern). Darauf weist die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Susann Biedefeld zum internationalen Tag der Katze am Dienstag (08.08.2017) hin: "Die Anzahl der Katzen in den Tierheimen, die zudem intensiv medizinisch betreut werden müssen, ist regelrecht explodiert. Gerade jetzt in der Urlaubszeit platzen wieder viele Tierheime aus allen Nähten.“ Um das Problem in den Griff zu bekommen, sollen die Tierheime eingefangene Katzen vermehrt kastrieren, damit sie sich nicht weiter fortpflanzen können. Biedefeld fordert in diesem Zusammenhang ein Pilotprojekt zur finanziellen Unterstützung für die Tierheime. Die Kastration einer Katze kostet etwa 80 bis 125 Euro. Die Bundesärztekammer gibt 95 Euro vor, so entstehen alleine für diese Versorgung der Katzen geschätzte Kosten von 35.000 Euro und mehr pro Tierheim.

„Bedenkt man, dass eine Katze zwei bis dreimal im Jahr trächtig wird und durchschnittlich vier bis sechs Junge bekommen kann, wird das Ausmaß des Problems schnell klar“, erklärt die SPD-Politikerin. Verschiedene Projekte haben gezeigt, dass durch gezielte Kastrations- und Kennzeichnungsaktionen die Anzahl der freilebenden Tiere und der Tiere, die von einem Tierheim aufgenommen und behandelt werden müssen, deutlich zurückgegangen ist. Da freilebende Katzen nicht selten an Unterernährung und schweren Infektionskrankheiten leiden, kann somit auch erhebliches Katzenleid verhindert werden.

Freilebende Katzen sind ursprünglich auf unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten zurückzuführen. Aufgrund der Domestikation ist der Jagdtrieb zwar noch vorhanden, doch die Empfindlichkeit der Sinnesorgane und die Geschicklichkeit, die für eine erfolgreiche Jagd notwendig sind, haben sich im Laufe der Jahre zurückgebildet. Dies bedeutet, dass die Tiere zwar nicht an Menschen gewöhnt, aber auf die Fütterung und Fürsorge durch den Menschen angewiesen sind. Viele der Tiere sind krank, verletzt oder leiden an Mangel- oder Unterernährung.

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