Drogentote in Bayern: Betroffenen endlich helfen, statt sie zu kriminalisieren!

21. August 2017

Gesundheitspolitische Sprecherin Sonnenholzner: Tote hätten vermieden werden können, wenn die CSU schon früher den SPD-Vorschlägen gefolgt wäre

Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Kathrin Sonnenholzner fordert die CSU dazu auf, endlich ihre Drogenpolitik zu verändern, statt nur Flickschusterei zu betreiben. "Wohin es führt, die Betroffenen zu kriminalisieren, statt ihnen zu helfen, ist offensichtlich: 321 und damit mit Abstand die meisten Drogentoten in einem deutschen Flächenland!", empört sich Sonnenholzner. "Wir als SPD fordern seit Jahren zum Beispiel, dass Abhängige das Heroin-Gegenmittel Naloxon bekommen können. Dass die CSU die Umsetzung dieser Idee jetzt endlich angeht, ist begrüßenswert, aber es reicht noch nicht. Hätte sie mal früher auf uns gehört, wären wahrscheinlich jetzt weniger Tote zu beklagen." Die SPD-Fraktion fordert weiterhin, etwa Drogenkonsumräume in den Ballungsräumen und Drogenprävention mit individuelle Angeboten zuzulassen.

Dass die CSU jetzt versuche, die Zahlen schönzureden, indem man Berlin oder Hamburg als Vergleich hinzuziehe, sei besonders absurd, erklärt die Gesundheitsexpertin. "Überall auf der Welt sind die Zahlen in den Städten am höchsten. Der Vergleich mit Nordrhein-Westfalen als Flächenland mit viel mehr Einwohnern als Bayern und trotzdem nur 203 Drogentoten verdeutlicht die Problematik viel mehr."

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