Integration von Muslimen schreitet voran - aber gesellschaftliche Akzeptanz hinkt hinterher

Integration von Muslimen schreitet voran - aber gesellschaftliche Akzeptanz hinkt hinterher

25. August 2017

SPD-Integrationspolitiker Arif Tasdelen: Bertelsmann Studie zeigt, wie groß die Vorbehalte gegenüber Muslimen noch immer sind

Der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Arif Tasdelen, blickt mit gemischten Gefühlen auf die aktuelle Bertelsmann-Studie zur Integration von Muslimen: „Es freut mich, dass Muslime in Deutschland immer besser integriert sind. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, wie groß die Vorbehalte gegenüber Muslimen in unserer Bevölkerung noch immer sind.“

Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten steht Deutschland besonders bei der Arbeitsmarktintegration gut da: 80 Prozent der Muslime sind erwerbstätig, die Arbeitslosenquote liegt im Bundesdurchschnitt. Auch die Sprachkompetenz verbessert sich von Generation zu Generation. „Die Akzeptanz der Bevölkerung hinkt jedoch hinter den Integrationsleistungen hinterher. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern, bedarf es vor allem besserer Teilhabechancen und mehr interkulturellem Austausch an unseren Schulen und in der Nachbarschaft“, erklärt Tasdelen.

Besonderen Nachholbedarf sieht der Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete bei der Bildungsintegration. Jeder dritte Schüler mit muslimischer Religionszugehörigkeit verlässt die Schule noch vor Vollendung des 17. Lebensjahres. Hier ist Deutschland Schlusslicht. „Die Studie verdeutlicht, dass Integration nicht von der Religionszugehörigkeit abhängt, sondern von unseren staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Neben dem Engagement von Migranten braucht es deshalb vor allem geeignete Strukturen, damit Integration gelingen kann“, so Tasdelens Fazit.

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