Gurlitt-Kunstsammlung: Keine Erbschaftssteuer für den Staat?

19. September 2017

SPD-Kultursprecherin Isabell Zacharias: Kunstmuseum Bern hätte Millionenbetrag zahlen müsssen

2012 wurden im Nachlass des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt viele zum Teil sehr wertvolle Kunstgemälde entdeckt und vom Freistaat Bayern an die Stiftung Kunstmuseum Bern weitergegeben. Die kulturpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Isabell Zacharias ist verblüfft darüber, dass seitens der Stiftung offenbar keinerlei Erbschaftssteuer gezahlt wurde: "Experten schätzen den Wert der Sammlung auf mehrere Millionen Euro. Nach dem Erbschafts- und Schenkungssteuergesetz müsste die Stiftung die Hälfte des Betrages an Erbschaftssteuer zahlen." Zacharias fordert die Staatsregierung auf, dazu im Kunst- und Wissenschaftsausschuss Stellung zu nehmen.

"Der Freistaat und die Bundesrepublik Deutschland haben ihrerseits finanzielle Verpflichtungen für das Kunstmuseum Bern übernommen. Umso erstaunlicher, dass das Kunstmuseum Bern offenbar keinen Cent für die Sammlung bezahlt hat." Darüber hinaus sei festzustellen, ob die Gemälde zumindest in Zukunft einmal in Bayern angeschaut werden dürften: "In Bonn, Berlin und Bern sind Ausstellungen geplant. Wenn die Staatsregierung schon munter unsere Kunstschätze verschenkt, sollte man diese zumindest vorübergehend irgendwann in einem bayerischen Museum sehen können."

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