SPD-Anfrage zeigt: Viele Polizeibeamte sind auf Nebenjobs angewiesen

SPD-Anfrage zeigt: Viele Polizeibeamte sind auf Nebenjobs angewiesen

22. Oktober 2017

SPD-Abgeordneter Peter-Paul Gantzer fordert eine Erhöhung der Ballungsraumzulage

Nach Angaben der Bayerischen Staatsregierung gehen 4967 Beamtinnen und Beamte (ca. 12 Prozent) der bayerischen Polizistinnen und Polizisten einer Nebentätigkeit nach. Das ist das Ergebnis einer schriftlichen Anfrage von Peter Paul Gantzer, Sicherheitsexperte der SPD-Landtagsfraktion. Bei den angestellten Polizeibediensteten ist die Quote sogar noch etwas höher. Die meisten Nebentätigkeiten werden in den Ballungsräumen ausgeübt. Alleine in München haben fast ein Fünftel der Polizeikräfte einen Nebenjob. Auch im Polizeipräsidium Mittelfranken und damit im Ballungsgebiet Nürnberg gibt es 632 Beamte (14 Prozent) mit Nebenjob. "Das verdeutlicht, dass die Gehälter bei der Polizei in keinem Bezug mehr zu den Lebenshaltungskosten in Ballungsräumen stehen", erklärt Gantzer und fordert die sofortige Erhöhung der Ballungsraumzulage.

Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass sich die Nebenjobber hauptsächlich in den Besoldungsgruppen A8 und A9 befinden, also bei den niedrigeren Einkommensgruppen. Diese Verteilung ist in allen Präsidialbezirken zu verzeichnen. Gantzer sieht hier dringenden Handlungsbedarf: "Wenn das Gehalt in den Ballungsräumen in Bayern nicht mehr zum Leben reicht, dann vernachlässigt der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht. Die Verdoppelung der Ballungsraumzulage ist seit Jahren überfällig."

Material: Anfrage Nebentätigkeiten Polizei (PDF, 288 kB)

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