Wirtschaftsexpertin Annette Karl: Zu viele Bayern werden vom Förderprogramm der Staatsregierung überhaupt nicht profitieren
Die vermeintlichen Erfolgsmeldungen von Finanzminister Söder über die Breitbandförderung in Bayern sind in der Realität leider ziemliche Luftnummern, wie die SPD-Wirtschaftspolitikerin und Breitband-Expertin Annette Karl betont: „Dass 97 Prozent der bayerischen Kommunen derzeit am Förderprogramm der Staatsregierung teilnehmen, zeigt doch nur, wie groß der Nachholbedarf im Land ist. Hier wurde von der CSU jahrelang nichts getan. Bei der Versorgung mit dem für Bürger und Wirtschaft so wichtigen schnellen Internet hinkt Bayern immer noch weit hinterher.“
Und selbst in den angeblich erfolgreich ans Glasfasernetz angeschlossenen Gemeinden gibt es noch längst nicht für alle schnelle Verbindungen: „Herr Söder lässt das Glasfaserkabel sprichwörtlich nur bis zum Maibaum in der Ortsmitte legen. Von dort weg müssen die Daten dann auf langsamen Kupferleitungen weiterkriechen. Das ist überhaupt nicht mehr Stand der Technik, was da für viel Geld verbuddelt wird. Gerade in kleineren Ortsteilen, die oft viele Kilometer vom Hauptort entfernt liegen, kommt vom Breitband nix mehr an. Was nützt der digitale Hubschrauberlandeplatz, wenn die Zufahrtswege nur für Eselskarren ausgelegt sind?“ Karl fordert endlich eine Anpassung der staatlichen Förderung und der Netze an die modernen Standards.