Zwischen Gluthitze, Dauerstress und selbstgemachtem Schweinebraten: SPD-Abgeordnete besuchen Feuerwachen ihrer Heimat

17. Oktober 2017

Feuerwehrtag der SPD-Fraktion am 16. Oktober als Gelegenheit zum Austausch und zur Selbsterfahrung genutzt

Berufsfeuerwehren in den großen Städten und Freiwillige Feuerwehren auf dem Land: Wenig ist so unverzichtbar wie diese Männer und Frauen. Um sich ein Bild von der Arbeit der Feuerwehrleute zu machen, haben die Abgeordneten der BayernSPD-Landtagsfraktion die Feuerwachen ihrer Heimat besucht - um hautnah zu erfahren, wie diese Heldinnen und Helden arbeiten und wo ihnen der Schuh drückt.

Direkt am Morgen des 16. Oktober besuchten die Münchner Abgeordneten Markus Rinderspacher, Ruth Waldmann, Andreas Lotte, Isabell Zacharias, Diana Stachowitz und Florian Ritter gemeinsam die Feuerwache 4 in Schwabing. Die Feuerwehrmänner und -frauen in München können sich über Langeweile nicht beschweren: Pro Jahr gehen rund eine Million Anrufe in der Leitstelle München ein.

Feuerwehrtag: Feuerwache 4 Schwabing
Feuerwehrtag: Feuerwache 4 Schwabing
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Der Münchner Kollege Florian von Brunn besuchte ebenfalls direkt Montag vormittag die Feuerwache 2 in Sendling. "Dass man mit 35 Kilogramm schwerer Ausrüstung in völlig verrauchten Räumen 300 bis 400 Gramm Hitze aushalten kann und muss, ist der Wahnsinn", zeigte sich von Brunn beeindruckt. Neben diesem Heldentum sei die Sendlinger Feuerwehr übrigens noch anderweitig begabt: Zum Besuch des Abgeordneten gab es zum Abschluss selbst zubereiteten Schweinebraten.

Feuerwehrtag: Feuerwache 2 Sendling
Feuerwehrtag: Feuerwache 2 Sendling
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Ob Kleinbrand oder Sturmschäden – die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Moosach e.V. ist mit ca. 168 Einsätzen im Jahr im Dienst. Die Freiwillige Feuerwehr mit rund 34 Aktiven ist die erste Abteilung, bei der auch Frauen im Einsatz waren – derzeit sind es fünf aktive Frauen. Bei dem Besuch der Moosacher Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz wurde klar, dass die Feuerwehrfrauen- und männer einiges in Kauf nehmen, damit sich die Moosacher sicher fühlen können. Mit rund 1.500 Stunden, die im Jahr durch Einsätze, Ausbildung, regelmäßige Fortbildungen und Veranstaltungen zusammen kommen, kann man ihre Tätigkeit nicht mehr nur als ehrenamtliches Engagement bezeichnen, sondern vor allem als ein Hobby mit Leib und Seele. „Das ist wirklich ein ‚Premiumehrenamt‘, das sich unsere Feuerwehrleute leisten – unentgeltlich für die Sicherheit der Menschen“, betonte Stachowitz.

Feuerwehrtag: FFW Moosach
Feuerwehrtag: FFW Moosach
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Wie es sich anfühlt, Feuerwehrfrau zu sein, wollte die Oberfränkin Susann Biedefeld am eigenen Leib erfahren: Mit Ausrüstung auf dem Rücken absolvierte sie die Übungsstrecke im Dunkeln und "rettete" eine Kleinkind-Puppe: "Es ist alles andere als einfach, sich in der Dunkelheit zurecht zu finden und sich durch die engen Käfige mit der Flasche auf dem Rücken fortzubewegen", ist Biedefeld jetzt klar. Umso bewundernswerter, dass die Feuerwehrmänner und -frauen einmal jährlich den Übungsparcour durchlaufen müssen - mit noch mehr Ausrüstung -, um zu beweisen, dass sie der Herausforderung gewachsen sind.

Feuerwehrtag: Feuerwache Coburg Kleinkindrettung
Feuerwehrtag: Feuerwache Coburg Kleinkindrettung
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Biedefelds oberfränkischer Kollege Klaus Adelt stattete der Freiwilligen Feuerwehr in Hof einen Besuch ab - ohne eigenen Körpereinsatz, dafür mit viel Gesprächsstoff über die Herausforderungen für die 240 aktiven Feuerwehrleute aus Hof. "Das Modell der Hofer Feuerwehr ist für mich ein Paradebeispiel, dass auch in größeren Städten auf Basis einer Freiwilligen Feuerwehr höchste Standards im Bereich Sicherheit und Brandschutz gewährleistet werden können", zeigt sich Adelt begeistert. "Hof macht es vor: Professionalität und Ehrenamt schließen sich nicht aus."

Feuerwehrtag: FFW Hof
Feuerwehrtag: FFW Hof
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Von Oberfranken nach Unterfranken: Die Aschaffenburgerin Martina Fehlner besuchte die Freiwillige Feuerwehr Aschaffenburg - wieder ein Beispiel einer verhältnismäßig großen Stadt, die mit einer hauptsächlich freiwilligen Feuerwehr und nur 83 hauptberuflichen Kräften arbeitet. In Aschaffenburg wird auch deutlich, dass der Begriff "Feuerwehr" eigentlich nicht ganz zutrifft: Nur 350 Einsätze im Jahr dienen hier der Feuerbekämpfung, während es bei mehr als doppelt so vielen Einsätzen darum geht, umgefallene Bäume auf Straßen wegzuräumen, Ölspuren zu beseitigen und Insassen aus Unfallautos zu befreien.

Feuerwehrtag: Feuerwehr Aschaffenburg
Feuerwehrtag: Feuerwehr Aschaffenburg
Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)
  • wird laufend aktualisiert -

Teilen