Digitales Klassenzimmer: CSU betritt Neuland

18. Oktober 2017

SPD-Bildungssprecher Martin Güll: Kultusministerium braucht ein umfassendes Konzept - ohne flächendeckendes Breitband wird Unterricht nicht digital

*Der bildungspolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Martin Güll hält die Pläne der CSU, jetzt ein Förderprogramm für "digitale Klassenzimmer" aufzulegen, für völlig unzureichend. "Herzlichen Glückwunsch, die CSU hat offenbar endlich ihr Neuland betreten", fasst Güll trocken zusammen. "Seit Jahren wird von allen Seiten gefordert, flächendeckend Overhead-Projektoren mal gegen Tablets und digitale Tafeln auszutauschen - und, Überraschung, ein Jahr vor der Wahl fällt der CSU ein, hier mal Geld reinzustecken."

Das allein sei aber nicht ausreichend, was es brauche, sei ein umfassendes Konzept: "Lehrerinnen und Lehrer benötigen alle entsprechende Fortbildungen, der Lehrplan muss angepasst werden, es braucht Richtlinien für die technische Unterrichtsausstattung - und selbstverständlich muss die Staatsregierung dafür Sorge tragen, dass alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ausgerüstet werden!"

Darüber hinaus sei es natürlich nach wie vor lächerlich, planlos ein digitales Klassenzimmer zu fordern, wenn die Voraussetzungen in vielen Regionen Bayerns gar nicht gegeben seien, erklärt Güll: "Was nützen modernste Gerätschaften, wenn es immer noch viel zu oft kein Breitband gibt und die Schule auch ansonsten mitten im Funkloch liegt?"

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