SPD zur Bertelsmann-Studie: Kinderarmut auch in Bayern ein Skandal

SPD zur Bertelsmann-Studie: Kinderarmut auch in Bayern ein Skandal

23. Oktober 2017

Sozialpolitische Sprecherin Doris Rauscher fordert Kindergrundsicherung und bessere Unterstützung berufstätiger Eltern

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Doris Rauscher, fordert ein konsequentes Vorgehen gegen Kinderarmut in Bayern. Mit Blick auf die heute (23. Oktober) veröffentlichte bundesweite Studie der Bertelsmann-Stiftung, nach der jedes fünfte Kind länger als fünf Jahre in armen Verhältnissen lebt, sagt die Abgeordnete: "Armut prägt Kinder für ihr ganzes Leben. Und es ist ein Skandal, dass wir es selbst im reichen Bundesland Bayern nicht schaffen, die Kinderarmut einzudämmen." Die Sozialpolitikerin fordert daher die Einführung einer Kindergrundsicherung, kostenlose Kindertagesstätten und mehr Unterstützung für berufstätige Eltern.

Rauscher verweist auf Zahlen aus einer aktuellen Anfrage (PDF, 88 kB), nach der die Armutsgefährdungsquote von Kindern in einzelnen Regierungsbezirken zwischen 2011 und 2014 gestiegen ist. Zum Beispiel in Niederbayern von 9,5 auf 14,0 Prozent. Lediglich in Oberbayern gelang es, die Quote zu senken - von 10 auf 9,1 Prozent. In ganz Bayern hat die Armutsgefährdungsquote von 11,6 auf 11,9 Prozent zugenommen. Im Vergleich dazu ist aber laut Sozialbericht das durchschnittliche Bruttoeinkommen von 2569 Euro (2011) um über acht Prozent auf 2780 Euro (2014) gestiegen. "Diese Zahlen zeigen deutlich, dass es nicht gelingt, hier den sozialen Ausgleich herzustellen. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren gewachsen. Die Staatsregierung muss daraus jetzt endlich Konsequenzen ziehen", stellt Rauscher fest.

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