200 Gäste beim Filmabend und Get-Together
2017 war zumindest für die LGBT-Community in Deutschland ein gutes Jahr: Im Sommer konnte unter anderem die SPD im Bundestag endlich die Ehe für alle durchsetzen, Anfang November dann forderte das Bundesverfassungsgericht eine dritte Option neben "weiblich" und "männlich" im Geburtenregister. Weiterhin ist Diskriminierung und Homophobie auch gerade im konservativ geprägten Bayern natürlich allzu oft an der Tagesordnung; doch zumindest im Gesetz schlägt sich diese nicht mehr wider.
Auch im Film "Die Mitte der Welt" von Jakob M. Erwa, der beim diesjährigen Regenbogenempfang der BayernSPD-Landtagsfraktion in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt wurde, tritt Homophobie so gut wie gar nicht in Erscheinung. Im Film geht es um eine schwule Liebe; die erste und entsprechend problembehaftete Liebe des jungen Phil. Anders als in anderen Filmen des Genres ist das Outing an sich hier aber gar kein Thema, die Homosexualität der Hauptperson ist von Anfang an allen Beteiligten klar. Stattdessen geht es um die eigentlich wichtigen Themen von Jugendlichen: Selbstfindung, Schmetterlinge im Bauch, Sex, zum ersten Mal echter Liebeskummer. Die Verfilmung des gleichnamigen Jugendbuchklassikers von Andreas Steinhöfel sei Erwa ein Herzensanliegen gewesen, wie er beim Regenbogenempfang erklärt. Jahrelang habe er auf die Rechte gewartet - und es hat sich ausgezahlt: Das Werk brachte ihm den Bayerischen Filmpreis ein.
Für den gebürtigen Grazer ist der Einsatz für Gleichstellung eine Herzensangelegenheit, ebenso wie für Isabell Zacharias, der queerpolitischen Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion. Bereits zum dritten Mal lud die Fraktion in diesem Jahr zum Regenbogenempfang ein.
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