Kinderarztmangel wirksam bekämpfen!

28. November 2017

SPD-Gesundheitsexpertinnen Müller und Waldmann: Zwei-Klassen-Medizin schon bei den Kleinsten darf es nicht geben

Die Gesundheitsexpertinnen der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller und Ruth Waldmann schlagen angesichts der Kinderarztversorgung in Bayern Alarm. "Nicht erst bei der heutigen Expertenbefragung im Gesundheitsausschuss wurde deutlich: Bayern hat ein massives Kinderarztproblem. Nicht nur in den ländlichen Gebieten, wo ja sowieso Fachärztemangel herrscht - auch in den großen Städten haben Eltern teilweise Probleme, einen Arzt für ihr Kind zu finden", erklärt Müller. "Bei den Kinderärzten, die es noch gibt, sind die Wartezimmer permament überfüllt." Die Gesundheitsexpertin fordert die Staatsregierung auf, hier schnellstmöglich ein Konzept vorzulegen, um die Lage zu verbessern. Außerdem müsse die Staatsregierung sich beim Gemeinsamen Bundesausschuss für eine bessere kinderärztliche Versorgung stark machen.

"Es geht nicht nur um die Anzahl der Kinderärzte", erklärt Waldmann, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion. "Immer zahlreichere Pflichtuntersuchungen sorgen dafür, dass Eltern mit ihren Kindern viel öfter als früher beim Kinderarzt sind - von einer größeren Unsicherheit und den Attesten, die ein berufstätiger Elternteil kranker Kinder braucht, ganz zu schweigen."

Bei der Versorgung mit Kinderärzten sei auch der Geldbeutel der Patienteneltern entscheidend: "Kinderärzte sind in wohlhabenden Gegenden deutlich häufiger anzutreffen als in weniger gut betuchten Stadtteilen oder Städten", betont die Münchnerin Waldmann. Mit Zusatzleistungen und bei Privatpatienten könne eine Praxis dazuverdienen - da bildeten Kinderärzte natürlich keine Ausnahme. "Es darf nicht sein, dass die Auswüchse der Zwei-Klassen-Medizin jetzt auch Kinder treffen. Wenn im ärmeren Münchner Stadtteil Milbertshofen ein einziger Kinderarzt sich um über 11.000 Kinder kümmert und im reichen Lehel einer um knapp 500, läuft deutlich etwas schief."

Teilen