CSU lässt Stalking-Opfer im Stich

29. November 2017

Frauenpolitische Sprecherinnen Simone Strohmayr und Ruth Müller: Telefonhotline und Vor-Ort-Angebote hätten Betroffenen helfen können

Die frauenpolitischen Sprecherinnen der BayernSPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr und Ruth Müller sind angesichts der heutigen Abstimmung im Landtag enttäuscht, dass die CSU die Not der Stalking-Opfer nicht ernst nimmt. "Stalking ist kein Kavaliersdelikt - im Gegenteil: Die Täter machen ihren Opfern das Leben zur Hölle", erklärt Müller. "Permanente Anrufe, SMS, Briefe und sogar gezieltes Auflauern sorgen dafür, dass die Betroffenen sich oft völlig ausgeliefert und hilflos fühlen." Eine zentrale Telefonhotline speziell für Stalking-Opfer, wie sie die SPD in ihrem Antrag gefordert habe, sei wichtig gewesen. "Damit hätten Männer und Frauen eine erste Anlaufstelle gehabt, wenn sie sich gestalkt fühlen", betont Strohmayr, Vize-Vorsitzende der Fraktion: "Beratungsstellen vor Ort in allen sieben Regierungsbezirken könnten den Betroffenen etwa helfen, damit sie sich an die Polizei wenden."

Nachdem der Stalker verurteilt worden ist, sei die Hölle für viele Opfer aber immer noch nicht vorbei, betont Müller: "Hier braucht es mehr auch finanzielle Unterstützung für Beratungsangebote, damit die zuvor monate- oder jahrelang gestalkten Menschen endlich wieder ein lebenswertes Leben führen können. Doch das Schicksal der Menschen ist der CSU offenbar einfach egal."

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