EU-Quote für Maissirup (Isoglucose) weggefallen: SPD warnt vor Gesundheitsrisiken und Zuckerflut

EU-Quote für Maissirup (Isoglucose) weggefallen: SPD warnt vor Gesundheitsrisiken und Zuckerflut

05. Dezember 2017

Isoglucose begünstigt Bluthochdruck und Übergewicht - Landwirtschaftsminister Schmidt plädiert für abwarten

Die SPD-Landtagsfraktion macht auf gesundheitliche Gefahren durch Maissirup, so genannte Isoglucose, aufmerksam. Hintergrund: Ende September ist die EU-Quote für die Zucker- und Isoglucoseproduktion weggefallen. Jetzt ist zu befürchten, dass Isoglucose vermehrt in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird, da es deutlich süßer und billiger ist, als herkömmlicher Haushaltszucker. Das Thema ist im heutigen (05.12.2017) Gesundheitsausschuss des Landtags mit einem SPD-Antrag behandelt worden.

"Durch die Marktliberalisierung werden die Preise für Zucker fallen und der Anreiz zuckerreiche Lebensmittel zu produzieren wird noch mal erhöht", befürchtet SPD-Ausschuss-Mitglied Ruth Müller. "Außerdem ist Isoglucose besser zu verarbeiten und eignet sich beispielsweise besonders gut für flüssige und weiche Lebensmittel wie Softdrinks, Säfte oder Eiscreme." Experten vermuten, dass 25 bis 30 Prozent der Zuckermengen in der EU durch Isoglucose ersetzt werden könnten, ohne dass es den Verbrauchern möglich ist, dies beim Verzehr der Lebensmittel zu erkennen.

Zu den gesundheitlichen Risiken von Isoglucose erklärt Müller: "Isoglucose hat mit 55 Prozent einen sehr hohen Fruchtzuckeranteil. Studien haben festgestellt, dass insbesondere Fruchtzucker Bluthochdruck und Übergewicht begünstigt. Außerdem reagiert das Appetitzentrum in unserem Gehirn nicht auf Fruchtzucker, weshalb kein Sättigungsgefühl einsetzt."

Der CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt plädiere übrigens dafür, in Sachen Isoglucose erst einmal abzuwarten, ergänzt Müller. "Glyphosat-Schmidt sind die Belange der Industrie also mal wieder wichtiger als die Gesundheit der Bürger und der Verbraucherschutz!"

Material

Antrag Isoglucose (PDF, 267 kB)

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