Evangelischer Landesbischof ermutigt Sozialdemokraten zur GroKo

Evangelischer Landesbischof ermutigt Sozialdemokraten zur GroKo

02. Februar 2018

150 Gäste bei SPD-Jahresempfang für die Kirchen im Landtag - Appell, mit Andersdenkenden im Gespräch zu bleiben

Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich bei dem Jahresempfang der SPD-Landtagsfraktion für die Kirchen klar für die Bildung einer großen Koalition im Bund ausgesprochen. Auch wenn Sozialdemokraten nicht alle Ziele erreichen können, sei es dennoch wichtig, sich der Verantwortung zu stellen und das Mögliche umzusetzen: "Wir müssen schauen, was passiert, wenn die Groko nicht kommt. Was geschieht in Deutschland, Europa und der Welt?"

Stachowitz und Bedford-Strohm
Anregender Talk: Kirchenpolitikerin Diana Stachowitz und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
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150 Gäste strömten auf Einladung der kirchenpolitischen Sprecherinnen Diana Stachowitz und Kathi Petersen sowie des europapolitischen Sprecher Georg Rosenthal in den Bayerischen Landtag, um über den Beitrag der Christen zu Frieden und Einheit in Europa zu diskutieren. Georg Rosenthal verwies in seiner Begrüßung auf die verbindende Klammer zwischen Christen und Sozialdemokraten: "Während im Christentum die Nächstenliebe im Fokus steht, sprechen wir als Sozialdemokraten gerne von Solidarität." Es gehe schlicht darum, sich gegenseitig zu respektieren und sich zu unterstützen. Diese Werte gelte es auf nationaler und europäischer Ebene zu leben, forderte der Europapolitiker.

Diesen Gedanken griff auch Bedford-Strohm im Talk mit Diana Stachowitz auf: Wer wirklich glaube, müsse offen, gesprächsbereit und universell orientiert sein. Christen dürften sich nicht abschotten, vor allem nicht gegenüber denen, die dringend Hilfe benötigen - zum Beispiel Flüchtlinge. Christen dürften ihr Selbstvertrauen keinesfalls aus der Abwertung anderer ziehen.

Vierergruppe
Kathi Petersen, Heinrich Bedford-Strohm, Diana Stachowitz und Georg Rosenthal
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Auf den Verweis von Stachowitz auf europäische Kirchen mit Abschottungstendenzen und die Frage, wie weit Kompromisse zulässig seien, riet Bedford-Strohm: Es sei zentral, das Gespräch und den Kontakt mit Andersdenkenden beizubehalten. "Ethisch relevant ist für mich: Hat der Schwache einen Vorteil?"

Die gemeinsame Verantwortung von Christen und Politikern war im zweiten Teil des Abends Gegenstand vieler Einzelgespräche.

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