Untersuchungsausschuss Ei: Genetischer Fingerabdruck bei Krankheitsfällen beweist Zusammenhang mit Bayern-Ei

Untersuchungsausschuss Ei: Genetischer Fingerabdruck bei Krankheitsfällen beweist Zusammenhang mit Bayern-Ei

07. Februar 2018

SPD übt heftige Kritik am zögernden Handeln und der Leugnung von Fakten durch bayerische Behörden

Die SPD-Fraktion erhebt nach der gestrigen Untersuchungsausschuss-Sitzung zu dem durch Bayern-Ei verursachten Salmonellenausbruch scharfe Vorwürfe gegen das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Nach den Aussagen der Experten des englischen Gesundheitsdienstes Public Health England und des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist für den SPD-Verbraucherschutzexperten Florian von Brunn klar: „Es gibt einen eindeutigen und unbestreitbaren Zusammenhang der bayerischen Krankheitsfälle mit Bayern-Ei! Das beweist der übereinstimmende genetische Fingerabdruck der Salmonellenerreger.“ Laut dem Mikrobiologen Dr. Wolfgang Rabsch vom Robert-Koch-Institut konnten 16 bayerische Fälle mit der neuen Methode des Whole Genome Sequencing (WGS) so auf den niederbayerischen Eier-Produzenten zurückgeführt werden.

Von Brunn übt in diesem Zusammenhang heftige Kritik am Vorgehen des LGL: „Während die als Zeugen geladenen Experten vom Robert-Koch-Institut und aus England einen klaren Ausbruchs-Zusammenhang herstellen, leugnet das LGL die Fakten und konstruiert unverständliche Theorien. Offensichtlich geht es den Verantwortlichen vor allem darum, sich selbst reinzuwaschen.“ Nicht nur etliche Krankheitsfälle in Bayern, auch 198 britische Krankheitsfälle, darunter offensichtlich auch ein Todesfall, lassen sich nach Aussage der englischen Experten auf Salmonelleneier von Bayern-Ei zurückführen. Die SPD-Mitglieder im Ausschuss teilen auch die Kritik der Zeugen, dass man in Bayern nicht schnell genug ermittelte und die angebotene Unterstützung des Robert-Koch-Instituts ausgeschlagen hat.

Landtags-Vizepräsidentin Inge Aures, ebenfalls Mitglied im Untersuchungsausschuss, kritisiert scharf, dass man in Bayern die Hände in den Schoß gelegt habe, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum der ausgelieferten Bayern-Eier angeblich überschritten worden sei: „Das hat man als Anlass für behördliche Untätigkeit genommen. Dabei hat uns der Experte des RKI gestern erklärt, dass Salmonellen auf der Eischale bereits ab 21 Tagen in das Ei eindringen und sich die Eier so zu gefährlichen Salmonellen-Bomben entwickeln können.“

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