Dringlichkeitsantrag: Erinnerung an "Weiße Rose" und Konsequenzen für die heutige Zeit

Dringlichkeitsantrag: Erinnerung an "Weiße Rose" und Konsequenzen für die heutige Zeit

21. Februar 2018

Natascha Kohnen spricht morgen im Landtag zum 75. Jahrestag der Ermordung der ersten Mitglieder der Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime

Angesichts des morgigen 75. Jahrestags der Ermordung der Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probsts und anderer Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" in den Folgemonaten bringt die SPD-Landtagsfraktion einen Dringlichkeitsantrag (PDF, 97 kB) in den Bayerischen Landtag ein. Fraktionsvorstandsmitglied Natascha Kohnen mahnt, eine noch stärkere Anstrengung beim Kampf gegen Rechtsextremismus an:

"Auch so viele Jahrzehnte nach dem Ende der NS-Tyrannei sind die Denkweisen und Kräfte, gegen die bereits die Mitglieder der 'Weißen Rose' aufbegehrten, nicht aus unserer Gesellschaft verschwunden. Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten ist weiterhin besorgniserregend, auch Christen und Muslime werden allein aufgrund ihres Glaubens angegriffen, ebenso ihre religiösen Stätten. Die Demokratie darf nie wieder von Feinden unserer Grundwerte und Verfassung in Frage gestellt werden."

Kohnen fordert Eltern, Lehrkräfte und alle, zu denen die junge Generation aufschaut, auf, Jugendliche zu kritischen und eigenständig denkenden Menschen zu erziehen, die Verantwortungsbewusstsein, Aufgeschlossenheit, Toleranz und Mitgefühl gegenüber Mitmenschen auszeichnet: „Das persönliche Opfer der Mitglieder der 'Weißen Rose' ist unerreichbar, aber in ihrem Geiste Zivilcourage zu zeigen gegen Feinde unserer demokratischen Grundwerte, ist unser aller Aufgabe.“

Kohnen dankt auch ausdrücklich der unermüdlichen Arbeit der Stiftung "Weiße Rose" unter ihrer Vorsitzenden Dr. Hildegard Kronawitter (MdL, a.D.): "Die Erinnerung zu bewahren und an künftige Generationen weiterzugeben, ist unerlässlich, damit sich der unmenschliche Terror nie mehr wiederholen können."

Am 22. Februar 1943 wurden die ersten Todesurteile gegen die Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" vollstreckt. Sie waren vier Tage zuvor bei dem Versuch verhaftet worden, in der Ludwigs-Maximilian-Universität München ein regimekritisches Flugblatt zu verteilen. In einem politischen Schauprozess wurden sie zum Tode verurteilt und geköpft. Auch weitere Weiße-Rose-Mitglieder wurden in den Folgemonaten ermordet, für Helferinnen und Helfer sowie Mitwisser gab es lange Haftstrafen.

Material:

Dringlichkeitsantrag (PDF, 97 kB)

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