SPD-Anfrage ergibt: Immer mehr Lehrkräfte gehen vorzeitig in den Ruhestand

SPD-Anfrage ergibt: Immer mehr Lehrkräfte gehen vorzeitig in den Ruhestand

05. April 2018

SPD-Fraktionsvizin Simone Strohmayr: Stress und Leistungsdruck an den Schulen fordern ihre Opfer

Immer weniger Lehrerinnen und Lehrer bleiben bis zum regulären Pensionsalter im Dienst. Die Zahl derer, die vorzeitig in Ruhestand gehen, hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Das geht aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage (PDF, 157 kB) der stellvertretenden SPD-Landtagsfraktionvorsitzenden Dr. Simone Strohmayr hervor. Waren es 2013 noch 1239 Lehrkräfte, die vorzeitig die Schulkreide niederlegten, taten das 2017 schon 2883.

„Dieser Trend lässt sich nur mit der immer stärker steigenden Belastung bayerischer Lehrkräfte erklären. Die Zahl der Neuanstellungen ging im gleichen Zeitraum nämlich zurück“, kommentiert die SPD-Bildungspolitikerin Strohmayr die Zahlen. „Der Stress durch Leistungsdruck, zu große Klassen und immer neue Aufgaben, die den Schulen aufgebürdet werden, ist enorm und fordert seine Opfer. Gestützt wird dieser Eindruck auch durch die steigende Zahl derer, die wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand gehen. Sie stieg in den letzten fünf Jahren von 585 auf 645 Lehrkräfte im Jahr. Hier zeigt sich die verfehlte Schulpolitik in Bayern der vergangenen Jahre.“

Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer, welche tatsächlich bis zur vorgesehenen Altersgrenze durchhalten, ist in den letzten fünf Jahren um zwei Drittel zurückgegangen - von 3022 Lehrkräften auf nur noch 1049 im vergangenen Schuljahr. Strohmayr schlägt zur Verbesserung der Arbeitssituation an den Schulen den Einsatz von multiprofessionellen Teams aus Lehrkräften und Sozialpädagogen vor, die sich gemeinsam um die Klassen kümmern.

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