Kabinett: CSU opfert Umweltschutz zugunsten von Lobbyinteressen - Wölfe werden zum Abschuss freigegeben

Kabinett: CSU opfert Umweltschutz zugunsten von Lobbyinteressen - Wölfe werden zum Abschuss freigegeben

17. April 2018

Staatsregierung macht großzügige Zugeständnisse beim Thema Düngen und zu Lasten des Gewässerschutzes - Schutzstatus des Wolfes soll offensichtlich nicht mehr beachtet werden

Der SPD-Umweltpolitiker Florian von Brunn befürchtet massive Einschnitte beim Umwelt- und Tierschutz in Bayern durch die Staatsregierung. Anlass ist der heutige Kabinettsbericht der CSU-Regierung. "Offenbar ist die Staatsregierung vor den Lobbyinteressen eingeknickt. Echter Umweltschutz sieht anders aus. Die neue Düngeverordnung soll schon bevor sie umgesetzt wird verwässert und aufgeweicht werden", zeigt sich von Brunn enttäuscht.

Die CSU hat in dem Bericht zudem angekündigt, dass mehr Wölfe abgeschossen werden sollen. "Wir warnen die Staatsregierung hier ganz ausdrücklich davor, europäisches Naturschutzrecht zu brechen." Eine Verteufelung des Wolfes sei jetzt weder zielführend noch sachlich richtig: "Wie Experten bestätigen, besteht die Beute des Wolfs zu 90 Prozent aus Schalenwild, also vor allem Rehen. Damit trägt der Wolf zu einem gesunden natürlichen Gleichgewicht bei." Die Anzahl der gerissenen Schafe liege dagegen bei unter einem Prozent. Darüber hinaus habe es seit 50 Jahren in Europa keinen Wolfsangriff auf Menschen gegeben. "Das ist reine Panikmache der CSU im Wahlkampf!"

Die Marschrichtung sei also klar, so von Brunn: "Wirtschaftsinteressen vor Umweltschutz. Unter Markus Söder nimmt der Ausverkauf unserer bayerischen Heimat weiter Fahrt auf."

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