Mädchenparlament 2018: Gegen Videoüberwachung, für Handys an Schulen

18. April 2018

160 Schülerinnen aus Bayern diskutierten im Bayerischen Landtag

Bis heute gibt es immer noch erhebliche Unterschiede bei der Anzahl von männlichen und weiblichen Abgeordneten: Im Bayerischen Landtag ist nicht einmal ein Drittel aller Abgeordneten weiblich. Um dem entgegen zu wirken und mehr Mädchen für den Politikerinnenberuf zu begeistern, veranstaltet die BayernSPD-Landtagsfraktion jedes Jahr ein Mädchenparlament. Hier erhalten Schülerinnen aus ganz Bayern die Möglichkeit, hinter die Kulissen und Abläufe im Landtag zu schauen, selber Anträge zu formulieren und ihre Position dann im Plenum zu vertreten. Mehrere Abgeordnete der BayernSPD-Landtagsfraktion, darunter die frauenpolitischen Sprecherinnen Dr. Simone Strohmayr und Ruth Müller sowie Natascha Kohnen, Isabell Zacharias, Kathi Petersen, Angelika Weikert, Doris Rauscher, Ilona Deckwerth und Johanna Werner-Muggendorfer standen dabei den Mädchen mit Rat und Tat zur Seite.

Beim diesjährigen Mädchenparlament standen die Themen Videoüberwachung, Handyverbot an den Schulen und die Sinnhaftigkeit von Ganztagesschulen im Vordergrund. Die verschiedenen Ausschüsse waren ganz unterschiedlich geprägt. In dem Ausschuss zum Thema „Mehr Videoüberwachung“ etwa zeigte sich schnell, dass sowohl die Pro- als auch die Contraseite von diskussionsfreudigen Mädchen vertreten waren, die ihre Meinungen mit durchdachten Argumenten untermauern konnten.

Mädchenparlament 2018 - Ausschuss
Arbeit im Ausschuss Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Später im "Plenum" war dann Mut gefragt: Die eigene Position nicht nur ausformulieren, sondern auch vor allen Mädchen lautstark vertreten - selbst wenn sie nicht der allgemeinen Meinung entspricht - ist eine Frage von Charakterstärke. Die Position, dass Handys an Schulen generell verboten sein sollte, fand naturgemäß keine Mehrheit, trotz der engagierten Rede einer Schülerin.

Mädchenparlament 2018 - Plenum
Rede im Plenum Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Ebenfalls gestimmt wurde gegen die größere Überwachung durch Videokameras. Stattdessen fand der Vorschlag, dafür mehr Personal bei der Polizei einzusetzen, viele Fürsprecherinnen.

Einige der Mädchen zeigten, wie bereits in den Vorjahren, großes Geschick in der politischen Arbeit. Es bleibt zu hoffen, das die ein oder andere Schülerin später erneut im Bayerischen Landtag Platz nehmen wird - nur diesmal als gewählte Abgeordnete.

Mehr Fotos finden sich hier.

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