Illegale Welpentransporte: Tierheime besser unterstützen

Illegale Welpentransporte: Tierheime besser unterstützen

23. April 2018

SPD-Landtagsfraktion fordert Aktionsplan zur Gewährleistung des Tierschutzes in Bayern

Angesichts der dramatisch angestiegenen Zahl illegaler Welpentransporte fordert der tierschutzpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Herbert Woerlein einen "Aktionsplan zur Gewährleistung des Tierschutzes in Bayern" (PDF, 102 kB): "Die Tierheime, die sich in aufopferungsvoller Weise um die befreiten Welpen kümmern, bleiben bislang auf den hohen Kosten für Versorgung und Tierärzte sitzen. Der Freistaat gibt keinen Cent an Unterstützung.“

Neben dem kaum mehr finanzierbaren laufenden Betrieb seien viele Tierheime in Bayern überdies marode, Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen, die nicht zuletzt unter dem Aspekt des Arbeitsschutzes dringend notwendig wären, seien nicht möglich, bemängelt Woerlein. Er plädiert für eine Anhebung der "Fundtierpauschale", die im Durchschnitt lediglich 50 Cent pro Einwohner beträgt und von den Kommunen an die Tierheime entrichtet wird. Der restliche Bedarf wird über Spenden gedeckt, ohne das große ehrenamtliche Engagement von Tierfreunden würde der Betrieb vielerorts gänzlich zusammenbrechen. "Hier ist der Freistaat in der Pflicht, für eine ausreichende finanzielle Ausstattung zu sorgen", fordert Woerlein.

Zudem sei es nötig, einen bayernweit gültigen Leitfaden für den Umgang mit illegalem Hundehandel zu erarbeiten. "Das Problem der illegalen Transporte spitzt sich von Jahr zu Jahr zu, ohne dass eine verbindliche Richtlinie entwickelt würde, um konsequent dagegen vorgehen zu können. Ein erster Schritt wäre eine deutlich bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Behörden, damit diese in die Lage kommen, den Vollzug des Tierschutzgesetzes gewährleisten zu können."

Hintergrund: 2017 wurden nach einer Statistik des Deutschen Tierschutzbundes deutschlandweit 628 "illegale" Hunde aufgegriffen. Im Jahr davor waren es noch 495. Meist stammten sie aus Osteuropa. Bayern bildet aufgrund seiner Grenzregionen zu Tschechien einen Schwerpunkt beim illegalen Welpenhandel.

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