SPD fordert mehr Wohnraum für Studierende

SPD fordert mehr Wohnraum für Studierende

30. April 2018

Fraktionschef Markus Rinderspacher: "Die Mietpreise explodieren, der Wohnheimausbau lahmt."

Nur knapp jeder zehnte Studierende in Bayern erhält einen Wohnplatz in einem Studentenwohnheim. Das geht aus einer aktuellen Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher hervor. Demnach lag die Wohnplatzquote für Studierende bayernweit bei rund 10,45 Prozent. Im Jahr 2011 lag sie noch bei 12,2 Prozent.

Auf knapp 390.000 Studierende im Freistaat kommen etwa 38.000 Wohnheimplätze.

"Neun von zehn Studierenden müssen mit anderen Haushalten niedrigen Einkommens auf dem freien Markt um Wohnungen konkurrieren", erklärt Rinderspacher und wirft der CSU-Staatsregierung schwere Versäumnisse beim Bau von Studentenwohnungen vor. "Die CSU-Alleinregierung nimmt das Thema nicht ernst. Wir brauchen mehr Investitionen in den Wohnheimausbau, um perspektivisch auf eine Unterbringungsquote von mindestens 15 Prozent zu kommen."

"Die Mietpreise in den bayerischen Hochschulstädten explodieren, aber der Wohnheimausbau lahmt. Das kann so nicht bleiben", betont Rinderspacher, "Bayern muss mehr Geld bereitstellen." Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der Studierenden in Bayern um knapp 83 Prozent gestiegen, die Zahl der Wohnraumplätze hingegen nur um 23 Prozent. Der SPD-Politiker moniert, dass künftig mehr und mehr die Frage bezahlbaren Wohnens die Entscheidung über den Studienstandort bestimme. "Ob man in Bayern studieren kann, soll vom Talent und nicht vom Geldbeutel abhängen!"

Hochschulministerin Kiechle räumt in ihrem Schreiben an Rinderspacher ein, dass die Wartezeiten für Wohnheimplätze der Studentenwerke aktuell bei bis zu vier Semestern liege. Gemäß Rinderspachers Anfrage hat 2017 die Staatsregierung mit 788 neuen Wohnplätzen für Studierende ihr Ziel von 1.500 deutlich verfehlt. Im Jahr 2018 werden 981 neue Wohnplätze bezugsfertig, im Jahr 2019 1.015.

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