Mehr Suizide in Bayerns Gefängnissen - SPD fordert Prävention

Mehr Suizide in Bayerns Gefängnissen - SPD fordert Prävention

22. Mai 2018

14 Selbsttötungen in 2017 - Fraktionschef Markus Rinderspacher: "Psychologische Betreuung muss gewährleistet sein"

In den bayerischen Justizvollzugsanstalten hat es so viele Suizide gegeben wie seit Jahren nicht. Das hat eine parlamentarische Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher ergeben (Drucksache 17/20623).

Demnach haben sich im Jahr 2017 in den 37 bayerischen Justizvollzugsanstalten 14 Inhaftierte das Leben genommen, ausnahmslos alle durch Erhängen. Seit 2013 gab es in den 37 bayerischen Justizvollzugsanstalten insgesamt 56 Fälle.

Die höhere Suizidrate in 2017 sei „tragisch und erschütternd“, betont Rinderspacher. Man könne Selbsttötungen sicher nie garantiert ausschließen, aber: „Eine psychologische oder psychiatrische Betreuung in den Anstalten muss ebenso gewährleistet sein, wie Konzepte und Maßnahmen zur Suizidprävention und regelmäßige Schulungen der Bediensteten im Justizvollzug, psychologische Krisensituationen zu erkennen.“

Rinderspacher sieht die Notwendigkeit einer intensiven Beobachtung vor allem in den ersten Monaten der Inhaftierung. Die Hälfte der 2017 registrierten Selbsttötungen erfolgte innerhalb der ersten Wochen und Monate in der Justizvollzugsanstalt.

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