Rettungsdienst auf Kante

Rettungsdienst auf Kante

28. Juni 2018

SPD-initiierte Expertenanhörung im Landtag benennt zahlreiche Probleme: Hohe Arbeitsbelastung und steigende Zahl der Einsatzfahrten

Die Rettungsdienste in Bayern sind durch verschiedenste Probleme in den letzten Jahren zunehmend belastet. Die SPD-Landtagsfraktion initiierte dazu eine Expertenanhörung im Bayerischen Landtag unter dem Titel „Rettungsdienst auf Kante“. Im Zentrum der Diskussion standen vor allem die Themen Fachkräftemangel, Arbeitsbelastung, Einsatzfahrtzunahme und Einsatzplanung.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Harry Scheuenstuhl dankte zunächst den haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften: „Ohne Ihr großes Engagement wäre schon längst alles zusammengebrochen. Die Rettungssanitäter arbeiten unter sehr schwierigen und belastenden Bedingungen. Aufgrund der hohen Anforderungen des Schichtdienstes und der relativ geringen Entlohnung wird es zunehmend schwieriger, Stellen zu besetzen. Gegen diese Arbeitssituationen, bei denen oft riesige Überstundenberge angehäuft werden, muss dringend etwas getan werden.“

Als weiteres großes Problem stellte sich in der Diskussion die steigende Zahl der Einsatzfahrten heraus. Die Zahl der Rettungswageneinsätze etwa ist in den letzten zehn Jahren um 48 Prozent gestiegen. Immer öfter kann auch die gesetzliche Hilfsfrist von zwölf Minuten nicht mehr eingehalten werden. „Die Menschen werden immer älter und leben öfter als früher alleine. Das sind Faktoren, die zu den zunehmenden Einsatzfahrten erheblich beitragen. Wir brauchen deshalb mehr Fahrzeuge und mehr Personal. Und natürlich müssen wir die Schließung von Krankenhäusern und Notaufnahmen sowie die Landarztflucht stoppen. Die Staatsregierung muss endlich handeln und die Krankenkassen müssen mehr investieren, schließlich geht es buchstäblich ums Überleben“, warnt Scheuenstuhl.

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