SPD will pflegende Angehörige besser unterstützen

SPD will pflegende Angehörige besser unterstützen

11. Februar 2019

Antragspaket am Dienstag im Gesundheitsausschuss - Für bessere Beratung und Entlastung - 280.000 Bayern pflegen ein Familienmitglied

Die SPD-Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann will mehr Hilfe und bessere Information für pflegende Angehörige. „Die Pflege eines Familienmitglieds ist eine große Herausforderung und Belastung. Die Angehörigen haben oft keine fachliche Ausbildung und lernen erst, wie Pflege funktioniert. Daneben müssen sie auch Familie und Beruf unter einen Hut bekommen und selbst gesund bleiben. Daher brauchen sie dringend gute Unterstützung und Entlastung. Sie leisten mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Sie sind der größte Pflegedienst und wir dürfen sie nicht alleine lassen", erklärt Waldmann. Ein umfassendes Antragspaket (PDF, 635 kB) liegt morgen (12. Februar) dem Gesundheitsausschuss im Landtag zur Beratung vor.

Wie der aktuelle Barmer-Pflegereport 2018 zeigt, sorgen 280.000 Menschen in Bayern für einen pflegebedürftigen Angehörigen, doch jeder 14. möchte damit aus gesundheitlichen Gründen aufhören. "Das wundert mich nicht, denn viele Pflegende stehen ziemlich allein da. Die verfügbaren Angebote sind in Bayern von Region zu Region sehr unterschiedlich. Wir müssen die Informationen und Hilfen jedoch für alle zugänglich machen", fordert die Münchner Abgeordnete.

Grundlage des Antragspakets ist ein Gutachten, das die SPD bereits 2015 im Landtag durchgesetzt hat und dessen Ergebnisse nun vorliegen.

Die Forderungen im Einzelnen sind:

  • Eine bayernweite Datenbank mit Angeboten zur Beratung, Unterstützung und Entlastung für pflegende Angehörige, die online und regional als gedruckte Version zur Verfügung steht. Weiterhin ist es Ziel, eine flächendeckende Versorgung mit Pflegestützpunkten aufzubauen.

  • Verbesserung der Netzwerkarbeit der Akteure regional und landesweit mit Angeboten zum Erfahrungsaustausch und des Wissenstransfers, zur Unterstützung bei der Erstellung von Informationsmaterialien und zum Aufbau von Datenbanken.

  • Ausbau von Unterstützungs- und Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige, besonders was haushaltsnahe Dienstleistungen, die Alltagsbegleitung und die stundenweise Betreuung durch Ehrenamtliche angeht. Weiterhin fehlen präventive und zugehende Angebote und spezialisierte Fachberatungen zu Demenz. Zudem müssen zu pflegende Kinder und Jugendliche in den Blick genommen werden, die spezielle Bedarfe haben, wie etwa eine aufsuchende Beratung.

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