SPD fordert mehr Schulpsychologen in Bayern

SPD fordert mehr Schulpsychologen in Bayern

05. April 2019

Zahlen des Kultusministeriums geben SPD-Bildungsexpertin Anlass zur Sorge: "Maximal vier Wochenstunden etwa an Gymnasien reichen hinten und vorne nicht aus, um Bedürfnissen gerecht zu werden"

Die Schulpsychologen in Bayern sind überlastet - zu diesem Schluss kommt die bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Margit Wild angesichts einer aktuellen Anfrage an das Bildungsministerium. Nach der sind für jedes Gymnasium ein Lehrer mit Zusatzqualifikation Schulpsychologie vorgesehen - mit vier Wochenstunden für die Ausübung dieser Tätigkeit. "Das muss man sich einmal vorstellen", kritisiert Wild, "an Gymnasien mit 1200 Schülerinnen und Schülern gibt es zum Beispiel einen Mathelehrer, der gleichzeitig Schulpsychologe ist und vier Schulwochenstunden aufwenden kann, etwa Schülerinnen und Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten oder gar Depressionen zum Gespräch zu bitten. Das reicht doch hinten und vorne nicht aus. An den anderen Schularten sieht es meist noch schlechter aus!"

Die BayernSPD-Landtagsfraktion fordert mindestens eine Verdoppelung der Stunden, auf jeden Fall aber eine bedarfsgerechte Austattung der Schulen mit psychologisch geschulten Kräften. "Allein die Grundannahme, dass mit einer Stunde Gespräch - und das auch nur, wenn der Schulpsychologe sehr viel Zeit hat - die Probleme der betroffenen Schülerinnen und Schüler gelöst werden, ist grundfalsch", betont Wild. "In den allermeisten Fällen braucht es zahlreiche Folgetermine und gegebenenfalls sogar eine Vermittlung an außerschulische Psychologen. Das kann niemand in vier Wochenstunden leisten!"

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