Haus der Kunst will Mitarbeiter auf die Straße setzen

Haus der Kunst will einfache Mitarbeiter auf die Straße setzen

25. Juli 2019

Wissenschaftsministerium teilt Münchner Abgeordneten Florian Ritter mit: Lösung mit Dienstleister ist flexible und zielführende Alternative

Der Münchner Abgeordnete und Finanzpolitiker Florian Ritter setzt sich für die Mitarbeitenden im Münchner Haus der Kunst ein und lehnt die geplante Entlassung von 48 Mitarbeitenden aus den Bereichen Aufsicht, Kassen und Pforten strikt ab. Wie aus einer Anfrage (PDF, 89 kB) der SPD hervorgeht, hält es das Wissenschaftsministerium für angemessen, die Tarifbeschäftigten des Öffentlichen Dienstes zu entlassen und deren Aufgaben an Fremdfirmen zu vergeben. Die Lösung mit einem externen Dienstleister stellt aus Sicht des Ministeriums eine "flexible und zielführende" Alternative dar.

Ritter hält das weder wirtschaftlich noch menschlich für geboten. "Das ist nichts anderes als Tarifflucht. Und es wundert mich schon, dass bei der Lohndrückerei ausgerechnet ein staatliches Ministerium mitmacht", erklärt Ritter. Die Beschäftigten im Bereich Aufsichten im Haus der Kunst verdienen 11,84 Euro in der Stunde. Ein Einkommen, mit dem man in München ohnehin kaum über die Runden kommt. Personaldienstleister kalkulieren in der Regel mit etwa 30 Prozent Aufschlag auf die Lohnkosten. "Das Lohn müsste zukünftig also deutlich niedriger sein, damit überhaupt ein Einspareffekt zustande kommt", stellt Ritter fest.

„Dass das Haus der Kunst in einer tiefen Krise steckt, ist unstrittig. Das haben aber vor allem die Staatsregierung und insbesondere das Wissenschaftsministerium zu verantworten", stellt Ritter fest. Jahrelang habe man sich auf dem internationalen Renomée des Hauses ausgeruht, ohne die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Auch habe man dem Treiben von Scientology tatenlos zugesehen. "Und jetzt steht das Haus ohne künstlerische Leitung und ohne Konzept da - und in Kürze auch ohne erfahrene Kassenkräfte, Aufsichten und Pfortenpersonal", kritisiert Ritter.

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