Meridian-Zugchaos in Oberbayern: SPD fordert schnelles Maßnahmenpaket und Konsequenzen für den Betreiber

Meridian-Zugchaos in Oberbayern: SPD fordert schnelles Maßnahmenpaket und Konsequenzen für den Betreiber

12. August 2019

Florian von Brunn: CSU-Verkehrsminister in Bund und Land müssen dafür sorgen, dass Regionalverkehr nicht länger von Pleiten, Pech und Pannen bestimmt wird

Angesichts des gestrigen stundenlangen Zugausfalles eines Meridians auf der Strecke Salzburg-München sowie zahlreicher ähnlicher Zwischenfälle in den letzten Monaten fordert der oberbayerische Abgeordnete Florian von Brunn Sofortmaßnahmen des bayerischen Verkehrsministers. "Immer wieder steht die BOB (Bayerische Oberlandbahn), zu der der Meridian gehört, in der Kritik - weil Züge sich verspäten oder ganz ausfallen." Nach schnee- und eisbedingten Zugausfällen im Winter, die durch unzureichende Vorbereitungen und mangelhafte Koordination der Betreiber verursacht wurden, folgte im Sommer 2019 eine zeitweise Streichung vieler regionaler Zugverbindungen, da der Betrieb aufgrund der Personalsituation einiger Betreiberunternehmen nicht mehr gewährleistet werden konnte. "Am Sonntag herrschte schließlich das pure Chaos: Fahrgäste saßen über Stunden in einem Zug mit zum Teil geschlossenen Toiletten und mit einer mangelhaften Kommunikation der Bahnmitarbeiter fest, bevor sie evakuiert werden konnten. Das muss Folgen für den Betreiber haben!"

Laut des Münchner Abgeordneten von Brunn müsse Verkehrsminister Reichhart jetzt Sofortmaßnahmen ergreifen, um derartige Probleme gerade der privaten Bahngesellschaften - die BOB gehört zum Konzern Transdev GmbH - in den Griff zu bekommen: "Angesichts der Zugausfälle und der völligen Überforderung bei Situationen wie am vergangenen Sonntag muss darüber nachgedacht werden, solchen Unternehmen in Zukunft nicht mehr den Zuschlag zu geben. Wenn die Betreiber unter öffentlichem Verkehr offenbar schlecht gewartete Schrottzüge verstehen, in denen Menschen stundenlang an einem heißen Sommertag im Stich gelassen werden, muss der CSU-Minister handeln!" Allgemein sei das ein erneutes Negativbeispiel für den neoliberalen Privatisierungswahn, so von Brunn.

Hier sei auch der Bundesverkehrsminister Scheuer gefordert: "Seit zehn Jahren ist das Bundesverkehrsministerium in CSU-Hand", so von Brunn. "Die CSU fährt den Schienenverkehr in Bund und Land komplett an die Wand."

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