Bayerns Hopfen in Gefahr - Gefährliches Virus wirkungsvoll bekämpfen

Bayerns Hopfen in Gefahr - Gefährliches Virus wirkungsvoll bekämpfen

26. August 2019

"Citrus Bark Cracking Viroids" in der Hallertau festgestellt - Monitoring-Programme müssen ausgeweitet werden

Nach der Bestätigung zweier Infektionen mit einer Viruserkrankung in der Hallertau in Parleiten im Ilmtal fordert die SPD-Landtagsfraktion mehr Unterstützung für die Hopfenpflanzer in Bayern. Die Abgeordnete Ruth Müller, selbst aus der Hallertau, zeigt sich besorgt: „Wir müssen alles versuchen, um weitere Infektionen der Hopfenpflanzen zu verhindern. Der Schaden für die Hallertau als wichtigstes Hopfenanbaugebiet weltweit wäre enorm und würde die Existenz vieler bäuerlicher Betriebe gefährden!“ Müller fordert, dass umgehend die bestehenden Monitoringprogramme ausgeweitet und die Forschung intensiviert wird.

Die neue Erkrankung ist auf das sogenannte „Citrus Bark Cracking Virod“ zurückzuführen, welches 1988 erstmals in Kalifornien nachgewiesen wurde. Bisher gab es in Deutschland keine Nachweise, jedoch sind Infektionen in Südeuropa bekannt. Seit dem Jahr 2007 wurden in Slowenien erstmalig Symptome am Hopfen beobachtet, Infektionen führten dort langfristig zum Absterben der Hopfenpflanzen. Als mögliche Übertragungswege kommen infizierte Pflanzen, Schneidwerkzeuge und Pflanzenreste in Betracht, Hauptwirte des Schadorgansimus sind Zitrusfrüchte.

Die bayerischen Hopfenpflanzer erzeugen ca. ein Drittel des Hopfens weltweit. Rund 1.000 Hopfenpflanzer bewirtschaften knapp 17.000 Hektar Hopfen und erzeugten in den vergangenen Jahren über 36.000 Tonnen Hopfen. Das weltweit größte Hopfenanbaugebiet ist die Hallertau.

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