Anfrage zeigt: Nur rund die Hälfte aller Landkreise ist komplett von Verkehrsverbünden mit Bus und Bahn erschlossen – SPD-Fraktionsvorsitzender Arnold fordert nachhaltige Mobilitätswende
Von den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten sind lediglich 50 komplett von Verkehrsverbünden mit einem gemeinsamen Tarif für den allgemeinen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) erschlossen. Das ist das Ergebnis einer Anfrage von SPD-Fraktionschef Horst Arnold an die Staatsregierung. Weitere zehn sind teilweise erschlossen. Sieben Landkreise bilden hingegen „weiße Flecken“, also Gebiete ohne Tarif- oder Verkehrsverbünde (Stand: 1. Januar 2019).
Der Fraktionsvorsitzende Arnold erklärt hierzu: „Die Zahlen zeigen: Bayern ist noch immer meilenweit von einem flächendeckenden Personennahverkehr entfernt. Um aber einen wirksamen Beitrag für einen sozialen Klimaschutz zu leisten und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern herzustellen, ist eine radikale und nachhaltige Mobilitätswende notwendig. Es kann nicht sein, dass weite Teile Bayerns noch immer nicht oder nur eingeschränkt von Tarif- und Verkehrsverbünden erschlossen sind. Gerade die Menschen im ländlichen Raum trifft dies massiv.“ Aktuell zeige der derzeitige Streit im Oberallgäu bezüglich eines einheitlichen Tarifsystems (siehe SZ-Artikel), dass es hier dringend politischen Gestaltungswillen brauche, so Arnold weiter.
Arnold fordert flächendeckende Verbünde, bei denen Fahrpläne aufeinander abgestimmt sind und Fahrscheine gegenseitig anerkannt werden. Langfristiges Ziel müsse die Schaffung eines einheitlichen Verkehrsverbundes sein, wie es beispielsweise in Brandenburg bereits der Fall sei.
In Bayern hingegen ergibt sich in den einzelnen Regierungsbezirken ein höchst unterschiedliches Bild, wie die Anfrage offenbart: