Toter Bub aus Dillingen: SPD will mögliches Behördenversagen prüfen lassen

Toter Bub aus Dillingen: SPD will mögliches Behördenversagen prüfen lassen

03. Dezember 2019

Doris Rauscher und Simone Strohmayr: Haben interne Kommunikationspannen verhindert, dass das Jugendamt rechtzeitig über die Situation der Familie informiert werden konnte?

Nach dem Tod eines Dreijährigen aus Dillingen wollen die Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher (SPD) und die stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr ein mögliches Behördenversagen prüfen. Geklärt werden soll, warum die zuständigen Behörden nicht eingeschritten sind. Rauscher betont: "Laut Medienberichten hat eine Mitarbeiterin des Veterinäramtes, das zunächst von einer Nachbarin wegen vernachlässigter Hunde in der Wohnung informiert worden war, nicht das Jugendamt verständigt, obwohl sie wusste, dass dort auch Kinder leben." Das Jugendamt war laut Medienberichten tatsächlich erst informiert worden, nachdem der Bub im Oktober mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik eingeliefert worden war und verstarb.

Die Mutter des Jungen war bereits an ihrem früheren Wohnort in Halle (Sachsen-Anhalt) vom Jugendamt betreut worden. Die schwäbische Abgeordnete Strohmayr kritisiert: "In Dillingen hatte das örtliche Jugendamt offenbar keinerlei Informationen aus Halle bekommen. Das ist aus meiner Sicht untragbar. Es darf nicht sein, dass Familien, die vom Jugendamt betreut werden müssen, einfach vom Radar verschwinden können."

Anfrage Dr. Simone Strohmayr

Anfrage Doris Rauscher

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