Corona: Informationspolitik der Staatsregierung ist immer noch mangelhaft und verunsichert die Menschen!

Corona: Informationspolitik der Staatsregierung ist immer noch mangelhaft und verunsichert die Menschen!

01. März 2020

Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann kritisiert seltsames Mauern der Staatsregierung und eher hilflose Ad-hoc-Maßnahmen statt sinnvoller Krisenkommunikation

Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann kritisiert die mangelhafte Informationspolitik der Staatsregierung zu den neuesten Entwicklungen der Corona-Epidemie scharf. "Anstatt dass die Staatsregierung den Menschen unaufgeregt sagt, wo die neuesten Infektionsfälle aufgetreten sind und was man dort unternimmt, wird gemauert - dadurch wird die Verunsicherung noch verschlimmert", so Waldmann. "Wenn die Leute keine vernünftigen Informationen bekommen, schießen die Vermutungen und Verdächtigungen erst recht ins Kraut. Ich bin entsetzt, dass Herr Aiwanger, immerhin stellvertretender Ministerpräsident, damit zitiert wird, man solle besser gar nicht über Corona reden. Das ist unverantwortlich: Das Virus ist da, das Thema ist da und die Menschen wollen jetzt wissen, woran sie sind und was die Staatsregierung unternimmt!“

Hinzu komme, dass sich offenbar Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal teilweise im Stich gelassen fühlen: "Es ist nicht klar, wo das Personal für zusätzliche Aufnahmen auf den Stationen herkommen soll, auch wissen die Behandelnden oft nicht, wo sie genügend Schutzkleidung und Desinfektionsmittel hernehmen sollen. Sie sind schließlich diejenigen, die das wirklich brauchen!“

Die Hinweise von Ministerin Huml, dass Menschen, die das Gefühl hätten, sich möglicherweise mit Corona angesteckt zu haben, sich melden sollen, seien sehr vage und wirkten hilflos.

Spontane Ad-hoc-Maßnahmen wie der heutige Aufruf, dass Schülerinnen und Schüler, die eine Auslandsreise hinter sich haben, zuhause bleiben sollen, schürten die allgemeine Verunsicherung, wenn keine weiteren Informationen erfolgen. "Die Lehrer sollen zumindest bei Erkältungssymptomen daheim bleiben, für die Eltern - die ja mit im Urlaub waren -, gibt es keine Hinweise oder Regeln. Das ist unausgegoren, das Virus fragt ja nun nicht nach derartigen Unterschieden. Einerseits geht es sehr weit, Schülerinnen und Schüler pauschal vom Unterricht zu befreien, andererseits wird gesagt, es sei alles nicht so schlimm und man solle gar nicht darüber reden. Das passt hinten und vorne nicht zusammen!“, so Waldmann, die auch stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses in Bayerischen Landtag ist.

Ruth Waldmann Klinikum Schwabing
Ruth Waldmann Klinikum Schwabing
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