Gesundheitspolitische Sprecherin Waldmann: Neben medizinischem Personal gehören auch Betreuungskräfte in Heimen und WGs für Ältere und Menschen mit Behinderung dazu, sonst bricht der Betrieb zusammen
Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann schlägt vor, nicht nur Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte im Fall einer Infektion in ihrem Umfeld bevorzugt auf das Coronavirus zu testen, sondern auch Betreuungskräfte in Heimen für Menschen mit Behinderung sowie Kinderheimen und bestimmten Internaten. „Auch dort treten Infektionen auf, die mancherorts dazu führen, dass ganze Belegschaften in Quarantäne gehen müssen und die Betreuung nicht mehr dauerhaft sichergestellt werden kann, sagt Waldmann.
Derzeit ist es so, dass systemrelevante Berufsgruppen wie alle anderen meistens auf einen Test warten müssen oder gar keiner angeordnet wird. „Das führt oft dazu, dass sie präventiv zuhause bleiben müssen, auch wenn ein Test eigentlich ein negatives Ergebnis erbringen würde. Damit fallen teilweise ganze Belegschaften und Stationen aus, obwohl man die Bewohner und Bewohnerinnen nicht einfach nach Hause schicken kann“, sagt die Münchner Gesundheitsexpertin.
Daher müsse man den Schutzschirm für diese systemrelevanten Berufsgruppen weiter aufspannen: „Wenn zu viele Pflege- und Betreuungskräfte fehlen, bricht der Betrieb in den Heimen komplett zusammen. Diese Bewohner und Bewohnerinnen sind dem Staat und der Gesellschaft in besonderer Weise anvertraut. Vor allem in den Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sind besondere Risikogruppen vertreten, die im Falle einer Ansteckung schwer gefährdet sind“, erklärt Waldmann, die auch stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege ist.