Personal-Kahlschlag in Bayerns Forstverwaltung

Personal-Kahlschlag in Bayerns Forstverwaltung

02. April 2020

SPD Fraktionsvorsitzender Arnold schlägt Alarm: Forstverwaltung in Bayern kann neue Aufgaben nicht mehr bewältigen – mehr Försterinnen und Förster zum klimagerechten Umbau der Wälder notwendig

Angesichts der Aufgabenentwicklung der bayerischen Forstverwaltung und der Personaleinsparungen in der Vergangenheit schlägt der Fraktionsvorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Horst Arnold Alarm: Wie eine aktuelle Anfrage von Arnold ergab, wurden in den vergangenen zehn Jahren in der bayerischen Forstverwaltung 181 unbefristete Stellen abgebaut, was knapp zwölf Prozent der Stellen entspricht. „Die Katastrophe in der Forstverwaltung ist absehbar, denn die Aufgaben für die Försterinnen und Förster nehmen zu, es werden neue Projekte aufgesattelt und gleichzeitig steigt die Zahl der Förderanträge im Privatwald, die die Forstverwaltung abwickeln muss“, stellt der SPD-Fraktionschef fest.

Aus der Anfrage geht hervor, dass die zugesagten Stellenmehrungen von insgesamt 200 Försterinnen und Förster bis zum Jahr 2030 nicht einmal die Kürzungen der letzten zehn Jahre ausgleichen. „Unsere Försterinnen und Förster werden erhebliche Probleme haben, den dringend erforderlichen Umbau unserer Wälder in klimatolerante Mischwälder zu organisieren“, stellt Arnold fest.

Das Ministerium räumt in der Antwort auf die Anfrage auch ein, dass sachgrundlos befristet Beschäftigte der Forstverwaltung Daueraufgaben erfüllen. Auch hier sieht SPD-Fraktionschef Arnold dringenden Handlungsbedarf: „Wir haben hoch motiviertes Personal in der Forstverwaltung, oft werden die Aufgaben weit über das geforderte Maß durch die Mitarbeiter bewältigt. Es kann nicht angehen, dass in einer staatlichen Behörde noch Befristungen an der Tagesordnung sind!“

Weiterhin wird deutlich, dass die Forstverwaltung immer neue Aufgaben erhält, beispielsweise sogenannte phytosanitäre Kontrollen, die die Einschleppung neuer Schädlinge unterbinden soll. Auch werden dem Stammpersonal eine Vielzahl von Projekten auferlegt, die noch zusätzlich erledigt werden müssen. „Wir werden es nicht akzeptieren, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstverwaltung zusehends an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gedrängt werden und die befristeten Arbeitsverhältnisse immer weiter zunehmen. Unser Wald ist eines der effektivsten Instrumente im Kampf gegen den Klimawandel und hat mehr verdient, als ein paar pressewirksame Termine mit dem Ministerpräsidenten und der Forstministerin“, sagt Arnold.

Anfrage Förster (PDF, 270 kB)

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