Luftverschmutzung als Brandbeschleuniger für Corona-Erkrankungen

Luftverschmutzung als Brandbeschleuniger für Corona-Erkrankungen

26. April 2020

SPD fordert schärfere Maßnahmen gegen die Feinstaub- und Stickoxidbelastung in Bayern - Staatsregierung darf bei Wiederankurbelung der Wirtschaft den Umweltschutz nicht vernachlässigen

Um den künftigen Schutz vor Lungenkrankheiten wie COVID-19 zu verbessern, schlägt der umweltpolitische Sprecher, Florian von Brunn, schärfere Maßnahmen gegen die Feinstaub- und Stickoxidbelastung in Bayern vor. In einem parlamentarischen Antrag fordert die SPD-Landtagsfraktion, entsprechende wissenschaftliche Studien und Forschung anzustoßen und staatlich zu fördern.

Denn bereits wissenschaftliche Studien der Harvard Universität, mehrerer italienischer Universitäten sowie der Universität Mainz und des Max-Planck-Instituts für Chemie zeigen, dass die Luftverschmutzung eine wichtige Rolle sowohl für die Krankheitsanfälligkeit als auch für die Sterblichkeit bei Corona-Patienten spielen könnte. Die Harvard-Wissenschaftler warnen, dass schon ein Anstieg von einem Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft die COVID-19-Todesrate im Schnitt um 15 Prozent erhöht.

Von Brunn erklärt dazu: „Ich befürchte, dass von der Staatsregierung zur Wiederankurbelung der Wirtschaft die unverzichtbaren Umweltschutzmaßnahmen vernachlässigt werden. Doch das wäre kurzsichtig und unverantwortlich. Der Klimaschutz und die Luftreinhaltung sind für unser langfristiges Überleben ausschlaggebend. Und die negativen Folgen der Klimaüberhitzung würden die furchtbaren Todesraten von Corona noch in den Schatten stellen. Klimaschutz ist Lebensschutz.“ Der Abgeordnete hat im Zusammenhang mit COVID-19 und Luftverschmutzung schon zwei Anfragen an die Staatsregierung gestellt.

Die SPD verlangt außerdem, dass der Landtag und die Öffentlichkeit künftig mindestens einmal jährlich über die Forschungsergebnisse unterrichtet werden. Vor allem für die von Feinstaub und Stickoxid vorrangig betroffenen Städte müssen „entschlossene umweltpolitische Maßnahmen“ entwickelt werden, die deutlich effektiver wirken als das bisher der Fall war. Besonders die Belastung durch den Verkehr hat von Brunn dabei im Blick. Er fordert deswegen einen schnellen Ausbau des umweltfreundlichen öffentlichen Nah- und Fernverkehrs und eine verbesserte Förderung emissionsfreier Antriebe. Außerdem müsse überprüft werden, ob die Anzahl der Messstationen für Feinstaub und Stickoxid ausreichen, so der Umweltexperte.

Weitere Dokumente:

Anfrage vom 16.04.2020 (PDF, 92 kB)

Anfrage vom 25.03.2020 (PDF, 111 kB)

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