6000 Lehrkräfte könnten fehlen: SPD fordert Bericht von Kultusminister Piazolo

6000 Lehrkräfte könnten fehlen: SPD fordert Bericht von Kultusminister Piazolo

27. Mai 2020

Dringlichkeitsantrag morgen im Plenum: Corona-Krise verschärft Personalmangel vor allem an Grund-, Mittel- und Förderschulen

Die SPD-Landtagsfraktion fordert einen Bericht des Kultusministers zum Lehrermangel und der Unterrichtsversorgung an bayerischen Schulen. Wie aus dem Dringlichkeitsantrag, der morgen (28.5.) dem Plenum zur Beratung vorliegt, könnten an Grund-, Mittel- und Förderschulen über 6000 Lehrer und Lehrerinnen fehlen. Die bildungspolitische Sprecherin Margit Wild erklärt dazu: "Schon bisher waren in Grund-, Mittel- und Förderschulen 1400 Stellen unbesetzt, durch die Corona-Krise verschärft sich das Problem extrem: Bis zu 4625 Lehrkräfte stehen aus unterschiedlichen Gründen für den Präsenzunterricht nicht mehr zur Verfügung, vor allem, weil sie zu Risikogruppen zählen. Das ist eine sehr schwierige Situation. Ich finde, dass sowohl die Familien als auch die Schulen ein Recht darauf haben, zu erfahren, wie es an den Schulen weitergeht."

Die Staatsregierung hat bereits versucht, zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen. Darüber, ob diese Rekrutierungsversuche Erfolg hatten, liegen dem Landtag keinerlei Erkenntnisse vor. Piazolo soll daher ein Konzept vorlegen, wie im nächsten Jahr der Unterricht an Grund-, Mittel- und Förderschulen sichergestellt werden soll. Das von Piazolo angekündigte Wechselsystem aus Präsenzunterricht und Lernen zuhause, kombiniert mit Notbetreuung, stellt die Schulen vor besondere Herausforderungen. Vor allem kleine Schulen haben zum Teil nur noch die Hälfte ihres Personalstands zur Verfügung. Viele Lehrer und Lehrerinnen arbeiten für Kollegen mit. "Das kann und darf keine Dauerlösung sein. Hier muss sich der Minister etwas einfallen lassen", fordert Wild.

Weiter fordert die SPD in ihrem Dringlichkeitsantrag, die Lehrkräfte von den Aufgaben der Notbetreuung zu entlasten und zu berichten, in welcher Form bei den Maßnahmen Gewerkschaften und Personalvertretungen eingebunden wurden.

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