Landwirtschaft: Effektive Milchmengenreduzierung in Zeiten der Corona-Krise

Landwirtschaft: Effektive Milchmengenreduzierung in Zeiten der Corona-Krise

29. Mai 2020

Landwirtschaftsexpertin Ruth Müller: Um Angebot und Nachfrage der Milchproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist entschiedenes Handeln in der Politik gefordert

Angesichts des Weltmilchtags am 01.06. fordert die landwirtschaftspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller die Staatsregierung auf, sich auf Bundes- sowie EU-Ebene für eine effektive und nachhaltige Milchmengensteuerung im Falle einer Krise einzusetzen. Damit solle die Milchviehhaltung in Bayern dauerhaft gestärkt werden. Die Abgeordnete erklärt dazu: "Der Milchmarkt ist seit langer Zeit schon unter Druck. Durch die Corona-Pandemie wurde die Entwicklung auch noch noch weiter verschärft. Experten gehen davon aus, dass diese Krise noch ein ganzes Jahr anhalten wird, da auch die Exportchancen nach Asien und Nordafrika zurückgegangen sind." So ist der Kieler Börsenmilchwert im April auf 27 Cent je kg Milch gefallen und liegt damit 3,6 Cent unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sei entscheidendes Handeln in der Politik gefordert, erklärt die SPD-Abgeordnete und ergänzt: "Das erste Milchmengenreduzierungsprogramm auf freiwilliger Basis im Jahr 2016 war ein voller Erfolg. Besonders die mittelständischen Strukturen in Bayern haben von der Maßnahme profitiert. Mit solch einem verbindlichen und effektiven Kriseninstrument können wir unsere bayerischen Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger in eine gute Zukunft zu führen."

Im Jahr 2016 hatte der EU-Agrarat ein sogenanntes Milchmengenreduzierungsprogramm beschlossen, mit dem eine freiwillige Verringerung der Milchproduktion honoriert wurde. Auf diese Weise sollte die Milchmenge in der EU um mehr als eine Millionen Tonnen Milch reduziert werden.

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