Piazolo zum Lehrermangel: Es bleiben viel zu viele Fragen offen

22. Juli 2020

Bildungspolitikerin Dr. Simone Strohmayr: Das Prinzip Hoffen und Beten ersetzt keine ordentliche Personalplanung

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr hat die heute (22. Juli) von Minister Piazolo dargelegten Maßnahmen zur Bekämpfung des akuten Lehrermangels als völlig unzureichend kritisiert. "Zahlenspielereien und Hokus-Pokus-Maßnahmen helfen hier überhaupt nicht weiter. Der Minister hat es heute nicht geschafft, den Schulen die Personalsorgen zu nehmen. Es sind viel zu viele Fragen offengeblieben. Die Schulen zwei Tage vor den Sommerferien mit der Suche nach Teamlehrkräften zu beauftragen, die in gut sechs Wochen eingesetzt werden sollen, ist aberwitzig. Das ist sicherlich keine seriöse Personalplanung! Hinzu kommt, dass die Aushilslehrkräfte nur mit befristeten Verträgen abgespeist werden sollen, was die Suche sicherlich nicht einfacher macht."

Margit Wild, ebenfalls bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, unterstreicht, dass das Problem des Lehrerinnen- und Lehrermangels strukturell angegangen werden müsse. Dazu gehöre auch, bessere Anreize zu schaffen, den Lehrerberuf zu ergreifen. So müsse es mehr Zulagen für die Lehrkräfte geben. Außerdem sollten alle Lehrerinnen und Lehrer in allen Schularten am Anfang nach Tarif A 13 entlohnt werden. Langfristig brauche man eine Reform der Lehrerausbildung. "Es muss möglich sein, flexibler zwischen den Schulformen wechseln zu können. Dass man sich im Studium nur auf eine Schulform konzentriert, ist nicht mehr zeitgemäß und wird den Anforderungen unseres Schulsystems nicht mehr gerecht", so Wild.

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