Radwegeausbau: Nicht kleckern, sondern klotzen!

24. Juli 2020

Die geplanten 400 Kilometer neue Radwege an Bundes- und Staatsstraßen entsprechen gerade einmal 1,7 Prozent des Gesamtstraßennetzes

Der Fraktionschef des SPD-Landtagsfraktion Horst Arnold hat die heute von Verkehrsministerin Schreyer verkündeten Investition in Radwege entlang von Bundes- und Staatsstraßen als nicht ausreichend kritisiert. "200 Millionen Euro, wovon 90 Millionen aus Bundesmitteln stammen, ist zwar besser als nichts, entscheidende Verbesserungen für den Radverkehr können dadurch aber nicht erreicht werden."

Die Staatsregierung ist für gut 23.000 Kilometer Bundes-, Staats und Kreisstraße zuständig (siehe hier). Davon sind 6.000 Kilometer mit Fahrradwegen ausgestattet - das entspricht einem Anteil von 26 Prozent. "Die geplanten zusätzlichen 400 Kilometer Radweg hätten am gesamten Straßennetz gerade einmal einen Anteil von 1,7 Prozent", rechnet Arnold vor. "Das ist lächerlich. Hier muss deutlich mehr passieren!"

Der SPD-Fraktionschef betont, wie wichtig gerade die längeren Fahrstrecken für den Radverkehr werden. "Insbesondere durch den Boom der E-Bikes nutzen immer mehr Menschen auch für längere Strecken das Rad und pendeln beispielsweise von außerhalb mit dem Rad in die Stadt zum Arbeiten. Gleichzeitig nimmt durch den starken Zuzug in den Metropolregionen der Autoverkehr auch auf den Bundes- und Staatsstraßen zu. Für die Radler wird das zu einem echten Sicherheitsrisiko. Jeder von uns weiß, wie unangenehm es ist, mit dem Rad auf der Landstraße unterwegs zu sein, wenn kein Radweg vorhanden ist. Wenn es der Staatsregierung ernst ist mit der Verkehrswende, dann erwarte ich, dass sie in diesem Bereich nicht kleckert, sondern klotzt!"

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