Sozialausschussvorsitzende Doris Rauscher fassungslos über fehlende Zahlen zu Vernachlässigung, Gewalt und Kindesmissbrauch in Bayern
Die Vorsitzende des Sozialausschusses des Landtags, Doris Rauscher, ist tief besorgt über die Situation der Kinder in Bayern angesichts der Corona-Krise. „Offenbar hat die Staatsregierung keine Ahnung, wie sich der Lockdown im Frühjahr auf das Kindeswohl ausgewirkt hat“, kritisiert die SPD-Abgeordnete. „In der offiziellen Antwort auf meine parlamentarische Anfrage räumt Familienministerin Trautner ein, dass sie nicht weiß, wie viele Kinder während Corona gefährdet waren. Es gibt keine Zahlen über Vernachlässigung, Gewalt oder Missbrauch von Kindern, zu Hilfegesuchen bei Schreiambulanzen oder zu gesundheitlichen Notrufen bei Kindern. Das macht mich fassungslos.“
Rauscher mahnt deshalb: „Die Schwächsten in unserer Gesellschaft brauchen den Schutz des Staates und der Gesellschaft am dringendsten. Dieser Blindflug der Staatsregierung ist mit Blick auf eine zweite Welle der Corona-Maßnahmen nicht hinnehmbar. Wir brauchen einen aktuellen Überblick über die Lage, um die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Das sind wir den Kindern und Jugendlichen schuldig.“
Auch dass die Staatsregierung nicht einmal eine Dunkelziffer einschätzen kann, sei „schon sehr seltsam“, betont die Abgeordnete, da es hierzu bereits Erhebungen und Umfragen, zum Beispiel von der TU München gibt, die auch der Staatsregierung bekannt sein sollten.
Die Anfrage an die Staatsregierung finden Sie hier und die Anlage dazu hier.