Schulstart 2020/21: Keine Entlastung für Bayerns Lehrerinnen und Lehrer in Sicht

Schulstart 2020/21: Keine Entlastung für Bayerns Lehrerinnen und Lehrer in Sicht

04. September 2020

Lehrkräftemangel ist und bleibt das größte Problem - Piazolo zeigt weder Perspektiven noch Lösungen auf

Über die heute (04.09.) vorgestellten Pläne von Bildungsminister Piazolo zum Schulstart in Bayern zeigen sich die bildungspolitischen Sprecherinnen der BayernSPD-Landtagsfraktion Margit Wild und Dr. Simone Strohmayr sehr enttäuscht. Die Regensburger Abgeordnete Wild dazu: "Die ersten zehn Minuten der Pressekonferenz wirkten unkonkret und unstrukturiert. Es wurden lediglich die bereits bekannten Punkte zu den Hygienemaßnahmen wiederholt. Danach folgten wenige Antworten auf die drängendsten Fragen. Bei den Förderangeboten, der Digitalisierung und der Lehrkräfteversorgung blieb Piazolo inhaltslos und konnte nicht beantworten, was 'genug Lehrkräfte' heißen soll. Ich hätte jetzt gesagt: jede Klasse an jeder Schule braucht mindestens eine Lehrkraft in den jeweiligen Unterrichtsfächern. Nun 'hofft' der Minister auf einen guten Schulstart am Dienstag - bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt."

Die Abgeordnete Wild bleibt bei ihrer Kritik, dass langfristige Perspektiven für den Schulbetrieb ausstehen und es einen hohen Nachholbedarf durch die Corona-bedingten Schulausfälle gibt. Erst gestern (03.09.) präsentierte die SPD-Abgeordnete ein Konzept, welches Leitlinien im Bereich des selbstgesteuerten Lernens, der digitalen Kompetenzen und Lehrkräfteversorgung anbietet. Die SPD-Bildungsexpertin Strohmayr mahnt, dass die angekündigten 800 Teamlehrkräfte nicht ausreichen werden, um die akuten Lernlücken der Schülerinnen und Schüler zu schließen. In festen Lerngruppen könnten die entstandenen Defizite jedoch am besten aufgearbeitet werden. "Hier muss der Minister nochmal kräftig nachlegen", so die Augsburger Abgeordnete.

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