SPD fordert Armuts- und Reichtumsbericht für Bayern

SPD fordert Armuts- und Reichtumsbericht für Bayern

23. September 2020

Sozialexpertin Doris Rauscher: Bestandsaufnahme über Armuts- und Reichtumsverhältnisse in Bayern dringend erforderlich

Die Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher fordert einen Armuts- und Reichtumsbericht für Bayern. Ein entsprechender Antrag liegt morgen (24. September) dem Sozialausschuss zur Beratung vor. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht nicht nur in Deutschland immer weiter auseinander, sondern auch bei uns im Freistaat. Für eine wirksame Sozialpolitik brauchen wir eine sinnvolle und aktuelle Datengrundlage", erklärt die Vorsitzende des Sozialausschusses.

Bislang gibt es in Bayern lediglich einen „Bericht zur sozialen Lage“, der die günstige Position Bayerns darstellt und den Fokus auf die positiven Entwicklungen legt, nicht aber die bestehende Armutslage im Detail ins Auge fasst und Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut aufzeigt. „Es reicht nicht, den Blick nur auf die Menschen zu richten, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Vielmehr müssen die Menschen, denen es nicht so gut geht und die in finanziell und sozial schwierigen Verhältnissen leben, in den Fokus gerückt werden. Eine Analyse der Armutslage, wie beispielsweise in Bremen, muss es auch für Bayern geben. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Corona-Pandemie die soziale Lage zusätzlich verschärft", stellt Rauscher fest.

Die Armutsgefährdungsquote in Bayern lag im Jahr 2019 bei 11,9 Prozent. Eine besonders hohe Gefährdung wiesen dabei Alleinerziehende und deren Kinder auf, Menschen mit Behinderung, Langzeitarbeitslose, Bürger mit Migrationshintergrund sowie kinderreiche Familien. Dies seien genau auch die Gruppen, die besonders unter der Corona-Krise leiden.

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