Viele Studierende, zu wenig Wohnraum: Staatsregierung muss Bau von geförderten Wohnplätzen stärker vorantreiben

Viele Studierende, zu wenig Wohnraum: Staatsregierung muss Bau von geförderten Wohnplätzen stärker vorantreiben

25. September 2020

SPD-Hochschulexperte Christian Flisek kritisiert die sinkende Verfügbarkeit geförderten Wohnraums für Studierende in Bayern - Wir brauchen eine bayernweite Wohnplatzquote von 15 Prozent

Obwohl sich die Anzahl der Studierenden in Bayern in den letzten zehn Jahren um rund 45 Prozent erhöht hat, stiegen im gleichen Zeitraum die geförderten Wohnraumplätze für Studierende nur um rund 17 Prozent. Bei 383.355 Studierenden und 39.086 Wohnplätzen im Jahr 2019 lag somit die Wohnplatzquote bei gerade einmal 10,2 Prozent. Das geht aus einem Bericht des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr hervor. Der hochschulpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Christian Flisek beobachtet diese Entwicklung mit großer Sorge: "Es wird für Studierende immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum in Bayerns Universitätsstädten zu finden. Die Bayerische Staatsregierung muss ihre Anstrengungen beim Bau von gefördertem Wohnraum verstärken."

Der Hochschulpolitiker fordert, die Wohnplatzquote für Studierende verbindlich bayernweit auf 15 Prozent zu erhöhen. "Jahrelang hat der Freistaat es versäumt, die Finanzierung studentischen Wohnens entsprechend der wachsenden Studierendenzahlen vorausschauend zu planen. In München betragen die Wartezeiten für einen Platz im Studentenwohnheim bis zu fünf Semester, das ist fast die Dauer eines Bachelorstudiums. In Würzburg warten im Durchschnitt rund 1 000 junge Menschen auf einen Wohnheimplatz, in Nürnberg gehen zwei von drei Bewerbern leer aus", moniert Flisek.

Auch wenn aufgrund der Corona-Krise die Nachfrage nach studentischen Wohnplätzen derzeit etwas gesunken ist, bleibt es dabei, dass das Thema Wohnen beim Ausbau der Hochschullandschaft von Beginn an mitbedacht werden müsse. "Der Freistaat ist in der Pflicht, für die Studierenden eine bezahlbare Infrastruktur zu schaffen. Wir müssen daher perspektivisch mehr investieren, damit sich die Situation auf dem studentischen Wohnungsmarkt entspannt und Bayern als Studienstandort nach wie vor attraktiv bleibt," so der Passauer Abgeordnete.

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