Markus Rinderspacher: Unterernährung ist größtes Gesundheitsrisiko weltweit
Die Landtags-SPD fordert in einem Antrag im heutigen (27.10.) Europaausschuss größere Anstrengungen im Kampf gegen den weltweiten Hunger. Europasprecher Markus Rinderspacher warnt vor einer globalen Ernährungskrise in Folge der Coronakrise: „Hunger ist das größte Gesundheitsrisiko weltweit. An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben mehr Menschen als an AIDS, Malaria, Tuberkulose und den bisher am Corona-Virus Verstorbenen zusammengezählt.“
Rinderspacher fordert zusätzliche Finanzmittel für den globalen Süden sowohl von der Europäischen Union (EU) wie auch vom Bund. „Die seit 1970 zugesagten Mittel für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe muss schnellstmöglich auf stetige 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens angehoben werden, um einen wirksamen Beitrag gegen die zu erwartende Ernährungskatastrophe zu leisten“, so der SPD-Abgeordnete. Auch Bayern solle seinen Finanzrahmen für schnelle Soforthilfen zum Ausbau der öffentlichen Gesundheitsversorgung mit Bayerns afrikanischen Partnerschaftsländer Äthiopien, Senegal, Tunesien sowie den beiden südafrikanischen Partnerprovinzen Westkap und Gauteng deutlich ausweiten.
Einer von neun Menschen weltweit hat nicht genug zu essen. In einer Welt, in der es eigentlich genug Nahrung für alle gebe, gehen aktuell 690 Millionen Menschen mit leerem Magen zu Bett. Das jüngst mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Welternährungsprogramm (World Food Programme WFP) mahnt, dass sich durch die Corona-Krise die Zahl der vom Hungertod bedrohten auf 265 Millionen Menschen fast verdoppeln kann.