SPD legt vor Bildungsgipfel Fünf-Punkte-Plan für Schulen in Corona-Zeiten vor

SPD legt vor Bildungsgipfel Fünf-Punkte-Plan für Schulen in Corona-Zeiten vor

03. November 2020

Sonderbudget für zusätzliches Personal an Schulen - Lehrpläne und Leistungserhebungen anpassen - Luftfilter und Schnelltests bereitstellen

Die SPD-Landtagsfraktion legt vor dem morgigen (4.11.) Bildungsgipfel mit Kultusminister Michael Piazolo einen Fünf-Punkte-Plan für bayerische Schulen in der Corona-Krise vor. "Das Ziel sollte sein, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten, aber auch dort, wo dies nicht möglich ist, muss der Distanz-Unterricht gesichert werden. Unser größtes Problem ist dabei der Personalmangel. Wir wollen daher Sonderbudgets für pädagogische Kräfte aus dem Corona-Sonderfonds", erklärt die bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr.

Bildungspolitikerin Margit Wild hält es für unererlässlich, dass Lehrpläne und Leistungserhebungen an die derzeit schwierige Situation angepasst werden. "Die Corona-Krise ist auch eine Herausforderung an die Pädagogik. Besonders gilt es, die schwächeren Schülerinnen und Schüler zu fördern. Im Zentrum sollte die Förderung und nicht die Notengebung stehen! Alles andere führt zu großen Ungerechtigkeiten", sagt die Abgeordnete aus Regensburg.

Die Forderungen im einzelnen:

1. Zweite Runde Personalgewinnung – Mittel für pädagogisches Personal und Teamlehrkräfte verdoppeln

Bereits jetzt können über 12.000 Lehrkräfte nicht am Unterricht teilnehmen. Sie sind entweder in Quarantäne, schwanger oder krank. Die 800 vorgesehenen Teamlehrkräfte können da wenig ausrichten.

2. Fördern statt prüfen. Leistungserhebungen nur zur individuellen Förderung nutzen

Reine Notenerhebungen machen in diesen Zeiten überhaupt keinen Sinn. In diesem Schuljahr muss die Förderung und nicht die Prüfung im Mittelpunkt stehen. Jede Leistungserhebung muss Konsequenzen für die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers nach sich ziehen. Sonst können sie auch unterbleiben.

3. Lehrplanpriorisierungen für ganz Bayern vornehmen

Mit zehn Prozent weniger Lehrkräften sollte auch mindestens 25 Prozent weniger Stoff einhergehen. Das Kultusministerium muss deshalb eine Priorisierung des Lehrplans vornehmen, der für alle Schulen in Bayern gilt. Die Menge des Stoffs darf nicht davon abhängen, ob an einer Schule genügend Lehrkräfte da sind oder nicht. Hier hat die Bildungsgerechtigkeit oberste Priorität.

4. Distanzunterricht verbessern und einüben sowie selbstgesteuertes Lernen trainieren

50.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern waren schon wieder im Distanzunterricht. Sie müssen vorbereitet werden auf den neuen Alltag aus verschiedenen Phasen des Lernens in Präsenz und in Distanz. Das pädagogische Prinzip des selbstgesteuerten Lernens muss mit ihnen trainiert werden.

5. Luftfilter, Schnelltests und FFP2-Masken so rasch wie möglich bereitstellen

Um den Präsenzunterricht zu halten, ist es für Lehrerinnen und Lehrer von zentraler Bedeutung, dass sie dadurch nicht ihre Gesundheit und die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler gefährden. Alle Maßnahmen müssen dem Ziel dienen, den Gesundheitsschutz für Lehrerinnen und Lehrer zu organisieren. Ausrüstung zum persönlichen Schutz gehört ebenso dazu, wie technische Lösungen, die das Unterrichtsgeschehen sicher machen.

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