SPD-Gesundheitspolitikerin Waldmann für effizientere Teststrategie

SPD-Gesundheitspolitikerin Waldmann für effizientere Teststrategie

06. November 2020

Überlastung der Labore: Priorisierung muss endlich umgesetzt werden - Tests für medizinisches Personal, bei der Aufnahme ins Krankenhaus und bei Besuchen in Heimen

Angesichts eines drohenden Kollaps von Corona-Testlaboren in Bayern fordert die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann die Anpassung der Teststrategie im Freistaat. "Die bayerische Teststrategie stößt offensichtlich an ihre Grenzen. Aus meiner Sicht ist es höchste Zeit, die immer wieder angekündigte Priorisierung strikt umzusetzen. Zuerst müssen besonders gefährdete und vulnerable Gruppen getestet werden, die Ergebnisse gebündelt ausgewertet und effizienter nachverfolgt werden", erklärt die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses und fügt hinzu: „Man kann doch über die Warnungen der Labore nicht einfach hinweggehen und so tun, als wäre nichts!“

Waldmann mahnt zudem eine Regelung der Staatsregierung an, dass Patienten bei der Aufnahme in ein Krankenhaus verlässlich untersucht werden müssen: „Dies wird derzeit von den Klinken in Eigenregie höchst unterschiedlich gehandhabt. Es ist aber gefährlich für Personal und andere Patienten, wenn Neuaufnahmen ungetestet auf Station verlegt werden!“ Testungen für medizinisches Personal und auch für Besucher und Besucherinnen in Heimen müssten jederzeit möglich sein, um Besuchsverbote zu verhindern. "Allerdings darf der Schnelltest für den Enkel, der Oma oder Opa besuchen will, nicht auch noch dem Personal in Heimen als zusätzliche Aufgabe aufgebürdet werden, wenn dies ohnehin überlastet ist. Hier wäre es sinnvoll, die Testzentren entsprechend zu nutzen", sagt die Münchner Abgeordnete.

Vertreter bayerischer Labore weisen in drastischen Worten auf die Überlastung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie den Mangel an Material und Reagenzien hin. Wegen der großzügigen bayerischen Teststrategie müssten Proben zur Auswertung in andere Bundesländer gesendet werden. Wenn die unspezifischen Massentestungen so weitergehen, drohe ein Zusammenbruch der Versorgung, warnt auch der Labor-Verband ALM und bayerische Labore fordern, die Teststrategie zu schärfen, damit vor allem die getestet werden, die es aus medizinischen Gründen auch wirklich brauchen.

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