Martina Fehlner: Mehr Personal für Waldumbau notwendig
Anlässlich des heute (11.11.) vorgestellten Waldberichts 2020 zeigt sich die BayernSPD-Landtagsfraktion besorgt. „Der Wald in Bayern leidet unter enormem Klima-Stress“, so die forstpolitische Sprecherin Martina Fehlner. „Besonders in Franken sind immer mehr Nadelbäume massiv geschädigt.“ Landesweit weist nur noch ein knappes Viertel der Fichten keine erkennbaren Schäden auf – 2011 waren es noch 46 Prozent. In Nordbayern hat sich insbesondere der Zustand der Kiefern verschlechtert. Dort ist der mittlere Nadelverlust innerhalb eines Jahres von 32,1 Prozent auf 36,1 Prozent gestiegen.
„Der dringend nötige Waldumbau muss jetzt konsequent und beherzt angepackt werden“. Bisher verfehle die Staatsregierung die selbstgesteckten Umbauziele, so Fehlner. 100.000 Hektar hätten es eigentlich bis 2020 sein sollen, doch erst 76.000 Hektar wurden erreicht. „Wenn unsere Wälder angesichts des Klimawandels in Zukunft Bestand haben sollen, muss beim Waldumbau aufs Tempo gedrückt werden“, so die Forstexpertin. Der Waldumbau sei eine Mammutaufgabe, „wenn die Staatsregierung aber weiterhin am Personal spart, werden wir daran scheitern.“ In den vergangenen zehn Jahren seien 181 unbefristete Stellen gestrichen worden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Forstbereich arbeiten seit Jahren am Limit. Das muss sich ändern.“
Immerhin gebe es auch positive Entwicklungen und gute Programme seien auf den Weg gebracht worden. Zum Beispiel im Hinblick auf die Unterstützung privater Waldbesitzer beim Waldumbau. „In einigen Bereichen müssten wir aber viel weiter sein“, mahnt Fehlner an. Zum Beispiel in Sachen Holzbau: Holz als Baustoff ist ein hervorragender CO2-Speicher: „Wir wollen, dass der Holzbau-Turbo angeschaltet wird. Nötig sind bessere Anreize, damit Kindergärten, Schulen und andere öffentliche Gebäuden künftig noch stärker in Holzbauweise errichtet werden.“ Auch bei der Beantragung der Waldprämie müssten die Waldbesitzer stärker unterstützt werden. Die SPD-Abgeordnete erklärt dazu: „Alle Waldbesitzer müssen die Möglichkeit erhalten, die dafür nötige Zertifizierung auf unbürokratischem Wege zu erhalten.“