Antrag im morgen Sozialausschuss: Zusätzliche Kräfte einstellen - Konzepte anpassen - Versprochene Bonuszahlung schnell auf den Weg bringen
Die Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher möchte mehr Unterstützung für die bayerischen Kindertagesstätten in der Corona-Krise. "Die Kitas sollen geöffnet bleiben - aber die aktuellen Vorgaben des Sozialministeriums zum Rahmenhygieneplan führen sie ans Limit. Sie sind angesichts des Personalmangels nur schwer umsetzbar", erklärt Rauscher. So sollen feste Gruppen gebildet werden und zugleich die umfassenden Öffnungszeiten angeboten werden, was aber oft nur möglich ist, wenn Gruppen zusammengefasst werden. Rauscher fragt sich: "Das bedeutet jedoch zwangläufig mehr Kontakte, die ja eigentlich vermieden werden sollen. Bei gruppenübergreifender Arbeit wird es somit viel schwerer, die Gesundheit der Erzieherinnen und Erzieher zu schützen", sagte die Abgeordnete aus Ebersberg.
In vielen Kitas fallen Erzieherinnen aus, die wegen Schwangerschaft nicht mit Kindern arbeiten dürfen, in Quarantäne oder selbst erkrankt sind. "Das führt zu einer völligen Überlastung der verbliebenen und ohnehin schon stark geforderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie fühlen sich nicht ernst genommen und allein gelassen. Wir wollen gute Arbeitsbedingungen und eine gute frühkindliche Bildung", sagt die frühere pädagogische Leitung von 28 Kitas. Und: Der von der SPD geforderte und von Ministerpräsident Söder letzte Woche angekündigte Bonus für die Erzieherinnen soll schnellstens auf den Weg gebracht werden.
In einem aktuellen Antrag, der dem Sozialausschuss am Donnerstag (3.12.) zur Beratung vorliegt, fordert die SPD-Landtagsfraktion daher den Einsatz und die Refinanzierung zusätzlicher, auch pädagogischer Kräfte für die Einrichtungen. Weiter sollte es möglich sein, bei Bedarf die Betreuungs- und Öffnungszeiten zu reduzieren. Rauscher verweist ebenso auf die Notwendigkeit von Luftreinigungsanlagen und sicheren FFP2-Masken. Weiter hält sie unkomplizierte Reihentestungen für das Kita-Personal für erforderlich. Auch mehr Flexibilität bei Betreuungsformen ist aus der Sicht der SPD-Landtagsfraktion wünschenswert: Zum Beispiel durch den Aufbau von Wald- und Freilandgruppen und kleinere Anpassungen am Kita-Konzept ohne bürokratische Hindernisse.