Dringlichkeitsantrag: SPD will Menschen in den Heimen besser schützen

Dringlichkeitsantrag: SPD will Menschen in den Heimen besser schützen

08. Dezember 2020

Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann: Einrichtungen bei den verpflichtenden Tests für Besucherinnen und Besucher besser unterstützen

Die SPD fordert in einem Dringlichkeitsantrag im heutigen (8.12.) Plenum, während der aktuellen Coronakrise die Menschen in den Heimen besser zu schützen und die Heime dabei zu unterstützen - auch bei der Durchführung und Auswertung von Tests. Die gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann betont: "Es ist wichtig, weiterhin Besuche für die Menschen zu ermöglichen. Die Bewohnerinnen und Bewohner dürfen von ihren Angehörigen nicht ein zweites Mal isoliert werden. Aber die Sicherheit muss oberste Priorität haben." Ein Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim müsse um jeden Preis verhindert werden. "Aus diesem Grund fordern wir, nur Besucherinnen und Besucher zuzulassen, deren negativer PCR-Test nicht älter als 48 Stunden ist. Damit das funktionieren kann, müssen in den Testzentren entsprechende Kapazitäten freigeräumt werden. Die Pflegekräfte in den Heimen können vielerorts nicht auch noch diese Tests übernehmen."

Auch Hausärztinnen und Hausärzte sollten hier unterstützend tätig sein: "Söders Versprechen von Tests jederzeit für jedermann hält nicht immer, was es verspricht. In ihrer Not testen viele niedergelassene Ärzte nur symptomatische Fälle und manche Angehörige von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern kommen dann nicht so leicht an die notwendigen Tests. Hier muss klargestellt werden, dass auch die Besuche Priorität haben."

Weiterhin fordert die Gesundheitsexpertin, dass bei jedem Besuch FFP2-Masken ausgehändigt werden müssen, die der Freistaat kostenlos bereit stellt. "Die Staatsregierung rechnet mit einer Maske pro Besuch und Woche", so Waldmann. "Das ist nicht ausreichend. Wir brauchen für jeden Besuch frische FFP2-Masken vor Ort." Die Beschränkung auf nur eine Besuchsperson könne dahingehend präzisiert werden, dass Besucher aus nur einem Haushalt kommen dürfen, natürlich mit Test und FFP2-Maske: „Wenn man auf einen Haushalt beschränkt, reicht das aus, denn wenn man gemeinsam unter einem Dach lebt, sind mit großer Wahrscheinlichkeit entweder alle gesund oder alle infiziert und es gelten für sie die gleichen Regeln“. Weiterhin müssen sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Heimen als auch Bewohnerinnen und Bewohner zweimal wöchentlich getestet werden, um im Fall einer Infektion eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Da ältere Personen häufiger von schweren Erkrankungsverläufen von COVID-19 betroffen sind, steigt die Anzahl an schweren Fällen und Todesfällen weiter an. Zu Infektionen in Einrichtungen für ältere Menschen kam es laut Medienberichten in den letzten Wochen in allen bayerischen Regierungsbezirken.

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